Geht Seidenweberhaus an Bau GmbH?

Rat will eine Verschmelzung der beiden Gesellschaften prüfen lassen. Man hofft auf Einsparungen bei den Zuschüssen.

Krefeld. Alle Jahre wieder kommt die Diskussion um die Zuschüsse an die Seidenweberhaus GmbH. Obwohl die jährliche Summe für die beiden städtischen Hallen auf 2,7 Millionen Euro gedeckelt ist, fallen jedes Jahr 200 000 bis 250 000 Euro mehr an. Jetzt hat der Rat beschlossen, eine Verschmelzung der Hallen- mit der Bau GmbH anzustreben. Ein entsprechender Antrag der Grünen wurde in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen.

Die Verwaltung hat nun den Auftrag, die rechtlichen Voraussetzungen und Einsparmöglichkeiten einer solchen Zusammenführung der beiden städtischen Töchter zu prüfen. Weitere Prüfaufträge umfassen, dass die Stadt den König-Palast inklusive Betrieb übernimmt und in die Pachtverträge einsteigt. Zudem soll die „Entkoppelung der Nutzungsbedingungen an den Profisport“ untersucht werden.

Auslöser für die Diskussion war einmal mehr der Wirtschaftsplan. Zu den 2,7 Millionen jährlichem Zuschuss, müssen 240 000 Euro für 2013 draufgelegt werden. Der Löwenanteil — rund zwei Millionen Euro jährlich — geht als Pacht an die Bau GmbH. Damit werden unter anderem die Baukosten von rund 30 Millionen Euro abgetragen.

Hallen-Geschäftsführer Paul Keusch, der seit 2006 in Krefeld tätig ist, hat indes immer argumentiert, dass eine solche Halle wie der Köpa nicht ohne Verluste zu betreiben sei. Hinzu komme der Sanierungsstau beim Seidenweberhaus.

Stefani Mälzer, Fraktionschefin der Grünen, legte nun den Prüfantrag vor: „Für eine dauerhafte Stabilisierung aller betroffenen Gesellschaften und die Konsolidierung der städtischen Finanzen ist eine Neustrukturierung der Pacht-, Vertrags und/oder Eigentumsverhältnisse zwischen der Seidenweberhaus GmbH, der Bau GmbH und der Stadt notwendig.“ Hierzu solle die Stadt nun innerhalb von drei Monaten entsprechende Modelle erarbeiten und dem Rat vorlegen.

Wichtig sei, dass die Bau GmbH mit ihren Projekten am Ostwall und der Werkkunstschule nicht unter der Zusammenführung leide. Die SPD, die ebenfalls eine Fusion der beiden Gesellschaften für diskussionswürdig hält, wollte deshalb auch mehr Zeit und eine Übergangsphase einräumen, konnte sich damit aber nicht durchsetzen.

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