Gegenwind für Cityhändler

Quartiers-Entwickler kritisiert Borgmanns Zehn-Punkte-Plan.

Christoph Borgmann bekam als Vorsitzender der Krefelder Werbegemeinschaft eine Menge Applaus für seinen emotionalem Vortrag über den „Patienten Krefeld“. Zustimmung gab’s auch für seinen Forderungskatalog an die Stadtverwaltung. Einer, der dem nicht folgen möchte, ist Sandy Schilling, Quartiers-Entwickler für die südliche Innenstadt mit etwa 8800 Menschen. Zwar habe sein Projekt eine altengerechte Ausrichtung von Stadtentwicklung, versuche aber die ganze Stadtgesellschaft im Quartier zu erreichen. „Die zum großen Teil das Umfeld verbessernden Maßnahmen aus dem Zehn-Punkte-Plan werden zwar aus der Perspektive Quartiers-Entwicklung begrüßt, greifen aber für Identität und Identifikation mit der Stadt zu kurz.“

So sei eine Innenstadt zwar das Herz, aber ebenso auch ein hoch verdichteter Raum, nicht nur aus baulicher Sicht, sondern vorrangig im Sinne eines gemeinsam geteilten Lebensraums von unterschiedlichsten Anspruchsgruppen, pluraler Lebensstile und sozialer Milieus. Für einen verbindlichen Plan für alle müssten mehr gemeinsame Schnittmengen ausgelotet werden, damit eine Stärkung und Aufwertung der Innenstadt von möglichst vielen Menschen und Akteuren langfristig getragen werden könne. „Denn Investitionen müssen anschließend auch gepflegt, entstehende Freiräume angeeignet und öffentliche Räume bespielt werden — dies alles ist die Sache der Zivilgesellschaft.“

Verschiedene Formen von Bürgerbeteiligung, die in Krefeld betrieben würden, etwa durch die Westdeutsche Zeitung oder die Bürgerwerkstätten, seien der richtige Weg. mip

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