Gefasster Gewaltverbrecher sitzt in Frankfurt in U-Haft

Frankfurt/Main (dpa) - Einen Tag nach seiner Festnahme ist Deutschlands meistgesuchter Gewaltverbrecher in Frankfurt in Untersuchungshaft genommen worden. Mehrere gegen Thomas F. bestehende Haftbefehle seien in Frankfurt verkündet worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Montagabend mit.

Dem 46-Jährigen wird eine Vielzahl von Straftaten vorgeworfen, unter anderem erpresserischer Menschenraub, schwerer Raub und schwere räuberische Erpressung. F. gilt als gefährlicher Serienbankräuber, auch eine Bus-Entführung mit Geiselnahme in Kronberg und Betrug werden ihm vorgeworfen. Nach dem bewaffneten Mann, der äußerst brutal vorgegangen sein soll, war seit Monaten europaweit gefahndet worden.

F. war am Sonntagnachmittag gegen 14.30 Uhr in der Nähe von Ratzeburg in Schleswig-Holstein festgenommen worden. In einem Grashügel am Straßenrand fand seine monatelange Flucht nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei ein Ende. Den Wagen hatte er am Samstag in Hamburg in seine Gewalt gebracht - er hielt dem Fahrer an einer roten Ampel im Stadtteil Hamm die Pistole an den Kopf. „Zu Einzelheiten der Festnahme haben wir auch noch keine gesicherten Informationen“, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Alexander Badle.

Die Frankfurter Strafverfolger haben die bundesweiten Ermittlungen übernommen. Der Beschuldigte habe „über die ganze Republik verteilt Gewaltverbrechen verübt“. Gegen ihn bestünden bereits Haftbefehle, andere müssten erweitert werden. Zuletzt soll er wenige Tage vor Weihnachten im sachsen-anhaltinischen Arendsee eine Sparkasse überfallen haben.

Nach einer spektakulären Flucht vor der Polizei in Hessen soll der gebürtige Krefelder im Dezember 2011 einen Linienbus in Kronberg im Taunus gekapert und die Insassen ausgeraubt haben. Zuvor hatte er ein Elektrogeschäft überfallen. Von 2001 bis 2008 saß er wegen acht Banküberfällen im Gefängnis. Er war auf Bewährung freigekommen und wurde bald wieder kriminell. Als „Zocker“ soll er immer wieder Geld gebraucht haben. In den vergangenen Monaten hat er sich vermutlich unter anderem im Wald versteckt und neben gestohlenen Autos auch öffentliche Verkehrsmittel auf der Flucht genutzt.

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