Gedanken zum Thema Europa

Zum Abschluss einer Projektwoche haben Schüler das World Café veranstaltet.

Krefeld. Erste Antworten auf die Frage „Europa — eine Chance oder mehr eine Last?“ können die Schülerdelegierten am Berufskolleg Vera Beckers schon gegen Mittag vorweisen. An runden Tischen haben sie am Montag im World Café, das für einen Tag in der Turnhalle eingerichtet war, Erkenntnisse aus der vergangenen Projektwoche gezogen, die ganz im Zeichen Europas stand.

Die Mädchen und Jungen haben herausgefunden, dass die Europäische Union positive Auswirkungen auf das Berufsleben hat. Gut sei auch das Zusammengehörigkeitsgefühl unter dem Motto: „Having fun together“, also: gemeinsam Spaß haben. Der Informationsfluss, was Europa darüber hinaus ausmacht, sei dagegen nicht so gut. Das müssten die Schulen mehr publik machen.

Das Motto passt zur Europaschule an der Girmesgath. „Und weil Berufskollegs — anders als Gymnasien — nicht die Schulform sind, bei der jeder automatisch an Europa denkt, sind solche gezielten Impulse ganz wichtig für die Internationalisierung“, betont Ludwig Hecke, Staatssekretär des NRW-Ministeriums für Schule und Weiterbildung, der sich gestern dort umsah. Er besuchte gerade diese Schule, um seine Wertschätzung für das dort wirkende Team auszudrücken, das sich international aufstellt.

Die Schüler sind nicht minder engagiert. Die türkisch-stämmige Medya Akbal findet die Erfahrungen gut, die sie in der Projektwoche gesammelt hat. Sie bedauert jedoch, dass die Lehrer den Unterricht nicht durchgängig in Englisch gehalten haben, wie es geplant war.

„Das ist ein bisschen schade. Der Tag heute ist gut, da wir so auch Mitschüler aus anderen Klassen kennenlernen und mit ihnen diskutieren können“, findet sie. Paula Holzum stimmt ihr zu, und auch Marc Schmitz betont, es sei interessant, sich in gemischten Gruppen und Kulturen mit den verschiedenen Themen auseinanderzusetzen.

Die Delegierten jeder Klasse heften zum Schluss ihr Resümee in Englisch an Stellwände. Sie vergleichen darin unter anderem die Bildungssysteme in Deutschland, Finnland und Frankreich. Sie erfahren in ihren Klassen viel über andere Kulturen, thematisieren die internationalen Aspekte an ihrer Schule, in der die Vertreter verschiedener Nationen lehren und lernen.

Das ist auch für Schulleiterin Hedwig Schomacher wichtig. Sie betont, dass fünf Prozent ihrer Lehrer nicht deutschstämmig seien und zwei Türken vorbildhaft als Deutschlehrer agierten.

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