Gebäudemanagement: 26 Stellen sind gestrichen

CDU, FDP und UWG lehnen eine personelle Aufstockung kategorisch ab.

Krefeld. Eigentlich waren die zahlreichen Mitarbeiter der Stadtverwaltung gekommen, um gegen die einprozentige Kürzung in allen Fachbereichen und weitere Einschnitte beim Personal zu protestieren. „Ein Prozent auf alles — außer auf Hundesteuer“ stand auf ihren Plakaten. Oder „Das „Gebäudemanagement wird vor die Wand gefahren“ oder „Man gönnt sich ja sonst nichts“ über dem Bild einer Straßenlaterne mit dem mittklerweile berühmten roten Ring.

Doch dann lieferten CDU, FDP und UWG gleich noch ein Thema für den Verwaltungsausschuss, das alte Wunden aufriss: Privatisierung des Fachbereichs Gebäudemanagement. In der nichtöffentlichen Sitzung setzten die drei Fraktionen dann sogar noch einen drauf: Alle 38 zusätzlich geplanten Stellen — unter anderem für den U3-Ausbau — wurden gestrichen. Darunter auch 26 für das Gebäudemanagement. Besonders pikant: 14 davon sind nach Informationen der WZ bereits besetzt.

Personalratsvorsitzender Ralf Winters nutzte sein Rederecht, um mit deutlichen Worten zu formulieren, wie diese neuerliche Diskussion bei den Mitarbeitern ankommt: „Das ist ein Schlag ins Gesicht derer, die sich im Fachbereich 60 seit zwei Jahren den Ar . . . aufgerissen haben, um das ans Laufen zu bringen.“

Winters erinnerte daran, dass man von 105 als Minimum im Gutachten genannten Stellen derzeit nur 69 besetzt habe. Hinzu komme die Zunahme der Aufgaben: U3-Ausbau, Seidenweberhaus, Stadthaus, Schulsanierung. Dass der Leiter des Fachbereichs, Klaus Schavan nach Aachen gewechselt sei, habe mit dieser Situation zu tun. Zudem werde man mit Jürgen Grünauer eine weitere Führungskraft verlieren. „Wenn Sie einfach das Schild ändern, sind die Probleme nicht gelöst“, sagte Winters.

Stadtdirektorin Beate Zielke erinnerte an das Gutachten, das 2007 vorgelegt wurde, als das Thema zum ersten Mal diskutiert wurde. Dieses Papier habe deutlich gemacht, dass es bei einem Neustart mehr Personal für bis zu fünf Jahre geben müsse. Und Investitionen, wenn an der Gebäudesubstanz etwas passieren soll. Zudem mahnte Zielke, dass ein solcher Prüfauftrag, wie er von CDU, FDP und UWG zur Einrichtung eines Eigenbetriebs gefordert wurde, erneut Kapazitäten binde.

Planungsdezernent Martin Linne wurde noch deutlicher: „Die Diskussion um die Organisationsform geht am Thema vorbei.“ Die Einsparungssumme, die die Gemeindeprüfungsanstalt mit zehn Millionen beziffert habe, beziehe sich auf das Ende des Prozesses, wenn die Investitionen getätigt sind. Gebäudemanagement sei ein extrem langwieriges Geschäft mit Refinanzierungszeiträumen von 10 bis 15 Jahren.

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