Fundtiere: OB spricht ein Machtwort
Tierschutzverein übernimmt ab sofort wieder die Betreuung und Vermittlung. Politiker stimmen über neuen Vertrag ab.
Krefeld. Ab sofort übernimmt der Tierschutzverein wieder die Fundtierbetreuung. Nach Monaten des Hickhacks hat Oberbürgermeister Gregor Kathstede ein Machtwort gesprochen und die Verantwortlichen des Vereins Donnerstagmorgen kurzfristig eingeladen. Die Vereinbarung gilt zunächst für diesen Monat. Im nicht-öffentlichen Teil der gestrigen Ratssitzung hat er außerdem einen konkreten Vorschlag für eine langfristige Zusammenarbeit von Stadt und Tierschutzverein unterbreitet.
Der Vertrag mit dem Verein war Ende Januar ausgelaufen, eine Einigung in letzter Minute geplatzt. Laut Aussage des Kämmerers habe der Vorstand das letzte Angebot abgelehnt. Der Verein hingegen hatte immer betont, dass er zur Planungssicherheit eine Mindestlaufzeit von drei Jahren bräuchte. Die Verwaltung wollte nur bis zum Jahresende den Vertrag unterschreiben.
Am 1. Februar hat die Stadt Krefeld notgedrungen selber die Fundtierverwaltung übernommen. Allein am ersten Wochenende hatten aufmerksame Bürger beim Bereitschaftsdienst drei Hunde und zwei Katzen gemeldet. Die Halter konnten zeitnah ermittelt werden, bis dahin hatten die Finder die Tiere bei sich aufgenommen. Nicht zuletzt deshalb, weil die Stadt keine Unterbringungsmöglichkeit benennen konnte.
Bis zuletzt hatte der Kämmerer die Idee verfolgt, die Fundtiere im städtischen Hausenhof unterzubringen, der Quarantänestation des Zoos. Die Zoofreunde hatten sich im Dezember bereits gegen die Übernahme dieser neuen Aufgabe ausgesprochen.
Nach einem Gespräch am vergangenen Mittwoch zwischen Stadt und Zoo war endgültig klar, er wird die Aufgabe nicht übernehmen. Auch hatte der Zoo deutlich gemacht, dass die Quarantäne-Station auf das Zoo-Gelände oder auf ein benachbartes Grundstück umgesiedelt werden müsse, falls die Stadt den Hausenhof als neues Tierheim nutzen wolle. Kathstede hat jetzt die Reißleine gezogen.
