„Für eine Begegnungsstätte müssen wir jetzt starten“

Die aktiven Vereine und anderen Gruppen im Norden brauchen nach Ansicht des Bezirksvorstehers Ralph-Harry Klaer eine Initiative für einen neuen Treffpunkt.

„Für eine Begegnungsstätte müssen wir jetzt starten“
Foto: abi

Nord. Der Krefelder Norden braucht eine neue Begegnungsstätte, einen Treffpunkt für alle — für diese Idee wirbt Ralph-Harry Klaer. „Es gibt ein so reges Vereinsleben, so viele engagierte Bürger, so viele Aktivitäten, die die Gemeinschaft stärken“, zählt der Bezirksvorsteher Nord auf, „im Norden allgemein und speziell am Inrath.“ Bürgervereine, Pfadfinder, Schützen, Karnevalisten, Musikgruppen, Bürgertreffs, die Liste sei lang.

Einige von ihnen treffen sich in Gaststätten, andere im Raphaelsheim, dass der katholischen Pfarre Heiligste Dreifaltigkeit gehört. „Aber ein Zentrum für alle, wie es das in Hüls oder in Bockum gibt, haben wir nicht“, betont Klaer. „Nur um ein Beispiel zu nennen, unsere Nachbarn aus Venlo würden gerne mal unser Schützenfest besuchen. Viele Teile aus unserer Vergangenheit sind aufbewahrt. Dazu zählen Fotos, Webstuhl und auch die Insignien der Schützen, beispielsweise der Diana. Aber ich wüsste nicht, wo wir uns mit ihnen treffen sollten, wo wir es ihnen zeigen könnten, außer zeitweilig im Raphaelsheim oder in einer Kneipe.“

Ralph-Harry Klaer, Bezirksvorsteher Nord

Das Raphaelsheim aber ist, auch wenn es andere durchaus nutzen, eigentlich vor allem als Treffpunkt für kirchliche Gruppen bestimmt. „Außerdem müssen wir in die Zukunft blicken. Die gesetzlichen Vorgaben für Veranstaltungen und baulichen Anforderungen an Versammlungsorte werden immer strenger.“ Wer in zehn Jahren einen dementsprechenden Treffpunkt haben wolle, müsse jetzt Gas geben. Am Inrath dauert die Umsetzung von Ideen 30 Jahre, sagen viele aus langjähriger Erfahrung. „Mit all den nötigen gesetzlichen Verfahren und Genehmigungen wären zehn Jahre sehr schnell“, sagt Klaer.

Ein modernes Gebäudekonzept, das zum Beispiel für verschiedene Nutzungszwecke unterteilbar ist, schwebt Klaer vor. „Solch ein Gebäude könnte auch durchaus eine der historischen Stätten am Inrath sein.“ Aber noch konkreter will der SPD-Mann gar nicht werden. Denn er will keine Ein-Mann-Show mit seinen Gedankenspielen starten. „Die Idee ist geboren, aber jetzt muss sie Gestalt annehmen“, sagt Klaer. Und er würde es gerne genau mit der Gemeinschaft stemmen, die am Inrath so lebendig ist.

Zwar sei es Sache des Bezirksvorstehers, erste Gespräche mit möglichen Beteiligten zu führen. „Man wird sich ja erst einmal an das Thema herantasten, es Stück für Stück aufbauen, also auch zum Beispiel klären, wer würde so einen Treffpunkt wo wollen. Wer möchte Träger sein? Wir müssen die Menschen zunächst an einen Tisch bringen.“

Eine der wichtigsten Fragen ist die der Finanzierung. „Ich bin der Meinung, dass man so etwas privat machen kann, zum Beispiel über eine Bürgerinitiative, indem man einen Verein für diesen Zweck gründet. Aber das muss aus der Gemeinschaft kommen. Und es muss Unterstützung von der Stadt geben. Also zum Beispiel die nötigen Genehmigungen. Ich glaube, man könnte auch durch Bürgschaften unterstützt werden. Alles ist zurzeit noch denkbar.“

Bei der eigentlichen Umsetzung ist sich Klaer sicher, dass sehr viele Menschen aus dem Nordbezirk helfen würden. „Ich glaube, dass wir mehr Unterstützung bekämen als wir jetzt vielleicht erwarten“, sagt Klaer und meint nicht nur Handwerker, die sich mit ihren Fertigkeiten und Fähigkeiten einbrächten. Jeder könne sich mit dem engagieren, worin er stark sei. „Vielleicht sogar unentgeltlich. Ich glaube schon, dass die Aktion die Gemeinschaft erneut stärken und viel Kreativität wecken würde.“

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