Zoo : Für den Notfall: Sauerstoff hilft Saki & Co.
Zoo-Tierärztin Dr. Stefanie Markowski kann ihre Schützlinge durch eine Hersteller-Idee aus Krefeld leichter, schneller und sicherer behandeln.
Krefeld. Der kleine Patient auf dem Behandlungstisch atmet tief ein und aus und wird dabei immer entspannter. Der Weißgesichts-Saki hat sich einen Ast ins Auge gerammt und braucht dringend Hilfe. Die kann das Äffchen allerdings nur von Zoo-Tierärztin Dr. Stefanie Markowski erhalten, wenn er sie an sein Auge lässt. Eine Narkose ist notwendig. Und so fließt nun ein Gemisch aus Sauerstoff und dem Narkosemittel Isofluran durch eine etwa faustgroße Atemmaske.
Jeder Handgriff muss sitzen. Die Veterinärin arbeitet oft alleine — nur ein Pfleger ist in einigen Fällen mit am Tisch und hält das Tier fest. „Ich habe keine Anästhesistin wie in der Humanmedizin“, sagt Markowski, „da ist es wichtig, dass man nur wenige Handgriffe braucht, um zum Beispiel so ein Anästhesiegerät und die dazugehörige Sauerstoffflasche zu bedienen.“ Und dabei hat ihr jetzt eine simple Bestellung geholfen.
Als Markowski Ersatz für ihre leerer werdende Sauerstoffflasche suchte, stieß sie auf Air Liquide Healthcare. Das Krefelder Unternehmen bietet ein neues — nach eigenen Angaben auf dem deutschen Markt einmaliges — Gasflaschen-System mit einer patentierten digitalen Anzeige an. Der noch vorhandene Inhalt und die Restdauer, für die er noch reichen wird, werden angezeigt. Außerdem piepst ein Alarm, wenn der Behälter ausgetauscht werden muss.
Die Medizinerin ist so begeistert von dem neuen System, dass sie Vertreter der Firma zur Jahrestagung des Arbeitskreises deutschsprachiger Zoo-Tierärzte im November in Krefeld einladen will. Dort sollen Mitarbeiter der Firma, die sich bisher eher auf Humanmedizin konzentriert hatte, die Entwicklung vorstellen. „Die Flaschen sind einfach sicherer und leichter zu handhaben“, sagt die 40-Jährige.
Durch einen genormten Stecker seien die nötigen Schläuche, die mit den Atemmasken verbunden sind, schneller angeschlossen. Das kann vor allem in Notfällen wichtig werden, wenn jede Minute zählt. Außerdem seien die Behälter sicherer für Mensch und Tier, sagt Markowski.