Hofladen-Serie Wo Hühner im Bauwagen wohnen

Krefeld · Die WZ schaut sich im nächsten Teil ihrer Serie auf dem Hof Dommels Erb um. Dort gibt’s Obst und frische Eier.

Die Hühner genießen auf dem Hof Dommels Erb viel Freiheit.

Die Hühner genießen auf dem Hof Dommels Erb viel Freiheit.

Foto: Lothar Strücken

Im Westen Krefelds findet der Kunde den Hof Dommels Erb. Die Früchte von Obstbäumen sowie Huhn, Ente und Gans sorgen für ein Angebot an frischen Produkten.

Weithin umgeben von Feldern, Baumsammlungen und Feldwegen liegt auf der Tönisvorster Straße der Hof „Dommels Erb“. Anders als bei klassischen Bauernläden ist das Angebot hier relativ klein gehalten. Es wird nur angeboten was die Saison hergibt und was im hofeigenen Garten angebaut wird. Schon seit 1682 ist Dommels Erb im Besitz der Familie. Nur seinen Standort hat er 1911 gewechselt. Außerdem wurde er Stück für Stück vergrößert.

Himbeer-, Brombeer- und Johannisbeersträucher, reihen sich neben zahlreichen Obstbäumen. Ob Äpfel oder Kirschen, sie alle werden auch zu Fruchtaufstrichen verarbeitet.

Außerdem wachsen auf dem Hof Kürbisse und Zucchinis, Walnussbäume und Kartoffeln. Im hinteren Teil des Gartens wuchern zudem kleine Tomaten in einem kleinen Gewächshäuschen. Der Hof Dommels Erb verkauft weniger als andere Hofläden, doch sind alle Produkte selbst gehegt und gepflegt worden.

Die Eier gibt es hinter
einer Klappe

Ebenso ein wenig anders ist auch die Form des Verkaufs. Anders als im klassischer Hofladen üblich, gibt es bei Tanja Lang eine Eierklappe. Noch vor dem Wohnhaus findet sich eine kleine Tür, die einen Kasten verdeckt. In dieser Eierklappe sind neben den Eiern von hofeigenen Hühnern, Enten und Gänsen – es kommen circa 320 am Tag zusammen – auch die Fruchtaufstriche zu finden.

Sollten einmal keine Eier mehr da sein, kann man im Hof eine Glocke läuten und bei Frau Lange nachfragen, ob noch mehr da ist. Im Hofinneren sind auch die Früchte der heimischen Bäume zu erwerben. Die Kasse in der Eierklappe läuft auf Vertrauensbasis, doch haben sich dadurch bisher keine Probleme ergeben.

Legehennen werden
zu Suppenhühnern

Die Hühner wohnen in Bauwagen. Es sind kleinere Herden als in Großbetrieben und dadurch leichter zu handhaben. Statt auf Gummi leben sie auf Stroh und sie können jederzeit im Freien herumlaufen.

Insgesamt wohnen auf dem Hof zur Zeit um die 440 Hühner, Gänse und Enten. „Die Damen“ werden sie von Tanja liebevoll genannt. Das Huhn Lucky ist der Liebling ihrer Kinder; sie lässt sich gerne mit dem Eimer zur Futterstelle tragen.

Wenn die Hühner alt werden, landen die Legehennen bei Vorbestellung auch als Suppenhühner im Einkaufswagen. Durch die Stammkunden wird das Angebot gut ausgeschöpft. Insbesondere die Masthähnchen werden gut verkauft. Sie wachsen deutlich langsamer, sodass die Muskeln mitwachsen können, und bewegen sich völlig frei auf dem Hof. Die Kunden schätzen das Fleisch dieser Tiere.

Zum Hof gehören

auch zwei Esel

Eine besondere Hühnerart des Hofes sind die Nachzüchtungen des Arukaner-Huhns. Ihre Eier haben eine grünliche Färbung und beinhalten ein deutlich größeres Eigelb als die Eier der landesüblichen Hühner. Geführt wird der Hof Dommels Erb von Tanja Lange und ihrer Familie. Dazu gehören ihr Mann und ihre drei Kinder. Alle helfen fleißig mit – schließlich wohnen sie auch auf dem Hof. Denn die Arbeit auf dem Hof nimmt täglich um sechs Stunden in Anspruch. Zum Hof gehören auch zwei Esel. Sie sind immer ein Traum der Hofbesitzerin gewesen. Außerdem lebt die Familie mit zwei Hunden zusammen.

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