Friedenskirche benötigt 250 000 Euro für Reparatur

Nun soll gesammelt werden, denn der Klinker bröckelt zum Teil bereits. Und auch die Uhr ist nicht immer auf dem richtigen Stand.

Krefeld. Im Winter zu schnell, im Sommer zu langsam: Die Turmuhr der Friedenskirche geht selten genau. Das liegt an der alten Mechanik — steht aber in keinem Zusammenhang damit, dass der gesamte Turm repariert werden muss. „Er bröckelt. Das ist zwar noch nicht gefährlich, aber er muss repariert werden“, sagt Pfarrer Michael Windhövel. Die Bemühungen zur Finanzierung will man nun intensivieren.

Schuld an der notwendigen Reparatur ist die bislang letzte Sanierung der 1874 erbauten Kirche in den 1980er-Jahren. Damals wurde für 1,3 Millionen D-Mark eine sogenannte hydrophobische Sperre aufgetragen. Dieser Schutzüberzug soll die Fassade vor Feuchtigkeit schützen. Das Problem: „Die Feuchtigkeit von innen kann auch nicht mehr heraus. Als Folge weicht der Klinker auf und bröckelt, innen blüht Salz aus“, erklärt Windhövel.

Für die Reparaturarbeiten muss der Kirchturm eingerüstet werden. Insgesamt könnten sich die Kosten auf etwa 250 000 Euro belaufen. „Neue Steine für 13 000 Euro sind schon da“, sagt der Pfarrer. Einige Stellen seien auch schon ausgebessert worden. Die hydrophobische Sperre ganz zu beseitigen, ist aber zu kostspielig. „Das wäre ein Millionenauftrag“, begründet Windhövel.

Die genauen Kosten für die Reparatur sollen nun ermittelt werden. „Dann werden wir eine Strategie entwickeln, um den Turm in einen akzeptablen Zustand zu bringen“, sagt Windhövel. Da es keine Zuschüsse gibt, hofft er, den nötigen Betrag mit Hilfe von Benefizkonzerten und Spenden zu erreichen.

„Ich bin auch zuversichtlich, dass wir mit der Hilfe der Krefelder das nötige Geld zusammenbekommen.“ Sorge bereitet dem Pfarrer eher der langfristige Blick auf alle Kirchen in der evangelischen Gemeinde der Stadt: „Mittelfristig können wir wohl nicht alle Kirchen erhalten.“

Zurück zur Turmuhr: Die geht um fünf bis sechs Minuten pro Woche falsch, schildert Küsterin Dorla Beth. „Wenn es kalt ist, geht die Uhr zu schnell. Jetzt im Sommer, wenn es warm ist, geht sie zu langsam, also einige Minuten nach.“ Das hänge mit der Ausdehnung der Materialien zusammen: Der Stiel vom Pendel ist aus Holz, das Gewicht aus Metall.

Einmal die Woche stellt Beth die Uhr. „Das ist schnell gemacht, man braucht aber etwas Fingerspitzengefühl.“ Das Uhrwerk ist von 1958. Eine elektrische Variante wäre nötig, damit die Uhr pünktlich geht. Das lehnt Beth allerdings ab. „Das ist ja ein altes Schätzchen. Das muss man erhalten.“ Da störe es auch nicht, wenn sie nicht immer ganz genau tickt.

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