Freie Union: Sellke steht Pauli-Partei in NRW vor

Der 41-Jährige ist zum Landesvorsitzenden gewählt worden.

Krefeld. In Krefeld könnte es bereits in Kürze eine neue Partei geben, die sogar bei der Kommunalwahl antreten könnte: Die Partei Freie Union (FU), erst vor einigen Wochen von der ehemaligen CSU-Rebellin Gabriele Pauli in Süddeutschland gegründet, bereitet nach WZ-Informationen einen Stadtverband Krefeld vor. Einen bekannten Mitstreiter hat sie dafür jedenfalls: Der Krefelder Rainer Sellke wurde in der vergangenen Woche zum NRW-Landesvorsitzenden der Freien Union gewählt.

Es ist eine durchaus interessante politische "Karriere", die der 41-Jährige hingelegt hat. Im vergangenen Jahr hatte sich Sellke, der auch zweiter Vorsitzender des Bürgervereins Schicksbaum ist, vom Amt des Vorstandssprechers der Linken in Krefeld verabschiedet und sich dem Krefelder Kreis angeschlossen. Dort hatte er die Funktion des Pressesprechers der Ratsfraktion übernommen.

Wegen "zahlreicher Termine und Telefonate", die den neuen Landesvorsitzenden derzeit erreichen, war Sellke gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. In Kürze soll Pauli nach Nordrhein-Westfalen kommen, um den neuen NRW-Landesvorstand vorzustellen.

Eine andere Option für die FU in Krefeld wäre, dass sich der Krefelder Kreis der Pauli-Partei anschließt und sich damit wieder von den Freien Wählern (die Aufnahme war nach langer Diskussion erst im Winter vollzogen worden) löst. "Wir werden auf einer Mitgliederversammlung besprechen, wie es weiter geht", sagt Wilfried Lattrich, Fraktionsvorsitzender des Krefelder Kreises, Die Versammlung soll noch im Juli stattfinden.

Für Lattrich, der bei der Gründung des FU-Landesverbandes in Kamen genauso anwesend war wie der Krefelder Armin Willutzki, hat allerdings die Kommunalwahl Priorität. Der Wahlkampf solle auf keinen Fall gefährdet werden, sagte Lattrich. Deshalb habe er sich bisher auch nicht für eine Mitgliedschaft entscheiden. "Der Anschluss an die Freie Union hätte allerdings Vorteile im Hinblick auf die Bundestagswahl", sagt der 65-Jährige.

Da die Freien Wähler nach den Richtlinien des Bundeswahlleiters nicht als Partei gelten, ist eine Teilnahme an der Bundestagswahl ausgeschlossen. Gabriele Pauli hingegen hatte sich bewusst für eine Parteigründung entschieden, um eben am 27.September antreten zu können. Kritiker werfen ihr deshalb auch vor, nur an die eigene Karriere zu denken.

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