Schule Fragen und Antworten zum digitalen Lernkonzept einer Krefelder Schule

Krefeld · Unsere Redaktion hat an einem Krefelder Gymnasium nachgehakt, wie es mit dem Homeschooling läuft. Schulleiter Udo Rademacher erklärt das digitale Lernkonzept am Moltke-Gymnasium.

 Udo Rademacher ist überzeugt vom Stundenplan-Ansatz.

Udo Rademacher ist überzeugt vom Stundenplan-Ansatz.

Foto: Andreas Bischof

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) ist sich sicher. Sobald es die pandemische Situation zulässt, soll der Präsenzunterricht an die Schulen zurückkehren. Mindestens bis zum 12. Februar aber werden Lehrer und Schüler sich weiterhin am Distanzunterricht abarbeiten müssen. Gelernt wird zum Großteil daheim am eigenen Rechner. Das stellt Familien und Schulen seit Wochen auf eine harte Probe. Unsere Redaktion hat an einem Krefelder Gymnasium nachgehakt, wie es mit dem Homeschooling läuft. Schulleiter Udo Rademacher erklärt das digitale Lernkonzept am Moltke-Gymnasium.

Wie sieht der aktuelle Stundenplan der Schüler aus?

Der digitale Unterricht am Moltke findet grundsätzlich zu allen Zeiten des normalen Stundenplanes statt. „Der digitale Unterricht bildet den Präsenzunterricht im Hinblick auf die zeitliche Struktur 1:1 ab“, sagt Udo Rademacher. Diese Art des Lernens würde Familien und Schüler vor allem die Tagesstruktur unter der Woche erleichtern. Unterrichtsinhalte werden über eine digitale Plattform den Schülern zur Verfügung gestellt.

Wann beginnt der Unterricht und in welchem Umfang findet er statt?

Schulbeginn ist um 8 Uhr. Gelernt wird maximal bis in den Nachmittag. Spätestens um 16 Uhr ist Schluss. Abweichend vom Präsenzunterricht gibt es montags um 8 Uhr eine 15 bis 30-minütige Klassen- oder Stufenlehrstunde. Im Anschluss an diesen Start in den Schultag schließt sich dann der normale Stundenplan an.

Wie laufen die digitalen Unterrichtsstunden ab?

Die Gestaltung der jeweiligen Unterrichtszeit obliegt der jeweiligen Lehrkraft und wird gemeinsam mit der Lerngruppe vereinbart und reflektiert. Mindestens eine Stunde pro Woche soll in Form einer Videokonferenz stattfinden. „In den übrigen Stunden können weitere Videokonferenzen durchgeführt werden, es können den Schülern Aufgaben zur Bearbeitung gegeben werden, es können aber beispielsweise auch Gruppenarbeitskanäle eingerichtet werden.“

Wie kommunizieren Schüler und Lehrer beim Homeschooling?

Während der gesamten Unterrichtszeiten, die nicht durch Videokonferenzen belegt sind, ist eine Lehrkraft über den normalen Chat, über Videochat, über Audiochat, per Email oder per Telefon für die Schüler erreichbar, um Hilfen und Impulse zu geben und Fragen zu beantworten. Gearbeitet wird am Moltke-Gymnasium mit dem Programm Teams von Microsoft. „Wir haben damit im ersten Lockdown gute Erfahrungen gemacht und das Gros der Lehrerschaft war bereits damals gut mit dem Programm vertraut“, erklärt Udo Rademacher. Rückmeldungen an die Lehrer gibt es durch die Schüler auch per Videochat oder in Video-Sprechstunden.

Gibt es eine Anwesenheitspflicht für die Schüler?

„Ja, die gibt es. Und wenn wir merken, dass nicht am Unterricht teilgenommen wird oder auch Aufgaben nicht gemacht werden, wird das Gespräch mit den Familien gesucht“, so Rademacher. Gerade für die älteren Schüler sei der Distanzunterricht natürlich ein Stück weit verlockend. „Trotz Digitalunterrichts können Schüler nicht bis 12 Uhr schlafen.“

Wird jeder Fachunterricht angeboten?

Ja. Selbst der Sportunterricht findet statt – aber nur in der Theorie. Über die Plattform Padlet, eine Art digitale Pinnwand, auf der Texte, Bilder, Videos, Links, Sprachaufnahmen, Bildschirmaufnahmen und Zeichnungen abgelegt werden können, gibt es aber auch Anregungen für die Schüler, sich im Rahmen der Corona-Verordnung sportlich zu betätigen. Rademacher: „Wer will, kann davon auch ein Video hochladen, die Resonanz hält sich aber verständlicherweise ein Stück weit in Grenzen.“

Gibt es trotz Digitalunterrichts derzeit Hausaufgaben für die Schüler?

Auch die gibt es. Der Umfang der Aufgaben, die außerhalb der Unterrichtszeit zu erledigen sind, muss am üblichen Hausaufgabenrahmen orientiert sein, teilt der Moltke-Schulleiter dazu mit.

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