Fluglärm: Krefeld wehrt sich

Rat lehnt geplante Kapazitätserweiterung ab.

 Kapazitätserweiterung am Düsseldorfer Flughafen heißt mehr Starts und Landungen und damit auch mehr Lärm. Foto: Archiv

Kapazitätserweiterung am Düsseldorfer Flughafen heißt mehr Starts und Landungen und damit auch mehr Lärm. Foto: Archiv

Foto: Arend

Krefeld. Die Krefelder Politiker sind entsetzt und entschlossen zugleich: Die vom Düsseldorfer Flughafen geplante Kapazitätserweiterung lehnen sie ab. Zudem will man sich mit den Nachbarkommunen zusammentun, um gemeinsame Schritt zu unternehmen. Das hat der Stadtrat bei Enthaltung der UWG Donnerstagabend einstimmig beschlossen.

Zudem soll die Flughafen GmbH dazu aufgefordert werden, den Weg frei zu machen für weitere Lärmmessstationen in den Nachbarstädten. Dazu hatte in einem kurzen Bericht auch Ratsherr Hans-Jürgen Brockers (CDU) geraten, der die Stadt Krefeld in der Fluglärmkommission vertritt. Er erinnerte daran, dass alle möglichen Klagen in der Vergangenheit abgewiesen worden seien und man deshalb Argumente brauche. Brockers betonte zudem, dass die Kommission nur beratende, keine entscheidende Funktion habe.

Mehrfach wurde bemängelt, dass durch den Antrag auf Kapazitätserweiterung, den der Flughafen voraussichtlich Mitte des Jahres stellen wird, der sogenannte Angerlandvergleich in Frage gestellt werde. Diesen Kompromiss so vehement aufzuweichen, sei ein Skandal.

Alle Redner waren sich einig, dass der Flughafen wichtig für die Region sei. Gleichzeitig müsse er sich aber an Recht und Gesetz halten und die Bürgerinteressen ernst nehmen. Gerade daran mangele es aber — lautete die einhellige Kritik und man verwies auf eine Informationsveranstaltung am Donnerstagabend in der Hochschule Niederrhein. „Das war deprimierend. So kann man nicht mit Bürgern umgehen“, fasste Karl-Heinz Renner (Grüne) die Eindrücke zusammen.

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