Flughafen wirbt für mehr Flüge

Düsseldorf möchte die Zahl der Starts und Landungen erhöhen und informiert im Umland.

Flughafen wirbt für mehr Flüge
Foto: dpa

Krefeld. Groß aufgefahren hatte der Düsseldorf-Airport am Mittwochabend in der Hochschule Krefeld. Gleich mit fünf Verantwortlichen und einem eigenen Moderator war Geschäftsführer Thomas Schnalke angerückt, um den rund 80 anwesenden Gästen die Ausbaupläne von Nordrhein-Westfalens größtem Flughafen zu erläutern.

„Wir stellen voraussichtlich im Juni dieses Jahres einen Antrag auf Planfeststellung mit einer Änderung unserer Betriebsgenehmigung, um unsere Kapazitäten zu erweitern“, erläuterte Schnalke. Heißt im Klartext: Die Flughafenbetreiber wollen den Fluggesellschaften in den verkehrsstarken Spitzenstunden über Tage zukünftig mehr Zeitfenster für Starts und Landungen (Slots) anbieten.

Derzeit dürfen in der Hälfte der wöchentlichen Betriebszeit (56 Wochenstunden) in der Zeit zwischen 6 Uhr und 22 Uhr auf beiden Start- und Landebahnen bis zu 45 Bewegungen im Linien- und Charterverkehr abgewickelt werden. In den anderen 56 Wochenstunden dürfen ausschließlich auf der südlichen Hauptbahn 43 Bewegungen stattfinden.

„Da die Nachfrage von Seiten der Fluggesellschaften für weitere Slots in den Spitzenstunden aber größer ist, wollen wir die Bewegungen durch unseren Antrag auf 60 erhöhen“, so Schnalke, der versprach, nichts an den aktuellen Flugrouten zu ändern.

Diese 15 Starts und Landungen pro Stunde mehr, würden auch zulasten der Krefelder Bürger ausfallen. „Gerade in Krefeld sind die Menschen aber seit Jahren von der Flugroute Modru betroffen“, sagt Christoph Lange von der Organisation „Bürger gegen Fluglärm“.

Auch die Argumentation des Flughafen-Geschäftsführers über den Düsseldorf-Airport als Wirtschaftsmotor in NRW schenkten die Zuhörer nur wenig Glauben. „Die Erweiterung nutzt ausschließlich dem Flughafen Düsseldorf und der Stadt Düsseldorf. Wir als umliegende Städte und Gemeinden haben doch nur noch mehr Lärm und Dreck durch ihren geplanten Antrag“, so Lange.

Und auch die Krefelder Politik machte ihren Unmut über die Erweiterungspläne des Flughafens deutlich. „Wir werden den Ausbauplänen nicht zustimmen. Auch nicht in der Ratsversammlung. Dies hier soll eine Dialogrunde mit den Bürgern sein, deshalb würde ich mir von ihrer Seite aus auch etwas mehr Empathie wünschen“, sagte SPD-Ratsherr Hans Butzen.

Auch Fragen zur Entwicklung der Billigflieger, die vom Flughafen Weeze aus starten, blieben im Raum stehen.

Zum Ende der Veranstaltung wurde deutlich, dass die Düsseldorfer Flughafenbetreiber eine Diskussion mit den Krefelder Bürgern zwar suchten, deren Argumente aber in ihr Konzept nicht einfließen lassen wollen. Der Airport will wachsen.

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