Flüchtlinge : Flüchtlingskoordinator wird nun zur Chefsache
Kathstede und Meyer nehmen das Thema mit in die Amtsübergabe-Gespräche. Verwaltung berichtet im Rat zur aktuellen Situation.
Krefeld. CDU und FDP und auch die Verwaltung sehen das Thema kritisch, wollen lieber Leute vor Ort. SPD und Grüne fordern einen Flüchtlingskoordinator, der Sozialdezernentin Beate Zielke und den Fachbereichsleiter Wolfram Gottschalk entlastet. Das Thema Flüchtlinge hat in der Ratssitzung am Dienstagabend einen breiten Raum eingenommen.
Eine Entscheidung gab es nicht. Denn ob es nötig ist, einen Mitarbeiter einzustellen, der sich hauptsächlich um die Koordination der Hilfe und die Kommunikation kümmert, wollen Oberbürgermeister Gregor Kathstede und sein Nachfolger Frank Meyer am Donnerstag in ihrem ersten Amtsübergabegespräch diskutieren.
Beate Zielke und Baudezernent Martin Linne gaben für die Verwaltung einen Überblick zur derzeitigen Situation. Mit 1800 Personen hatte die Verwaltung dieses Jahr gerechnet. Jetzt sind schon 1907 in Krefeld plus die 228 Flüchtlinge, die das Land in der Glockenspitzhalle untergebracht hat. Zum Thema Zelte auf dem ehemaligen Kasernengelände gibt es derzeit nichts Neues — man sei in Gesprächen hieß es von der Bezirksregierung auf Nachfrage der WZ. Derzeit geht die Stadt davon aus, dass bis zum Jahresende noch knapp 300 hinzukommen, doch „die Zahlen ändern sich permanent“, sagte Zielke.
Die Stadt hat bisher 80 zusätzliche Stellen geschaffen, um die Flüchtlinge zu betreuen. Bis Ende des Jahres werden es 100 sein — in den unterschiedlichsten Bereichen wie Verwaltung, Gesundheitsamt, Sozialarbeiter oder Unterkunftsbetreuer.
Die großen Herausforderungen stünden der Stadt aber noch bevor, meint Zielke mit Blick auf die Integration derjenigen, die hier eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten werden: „Dann sind Schulen, VHS, Jugendamt Integrationszentrum und die Agentur für Arbeit gefragt.“