Fischeln: Das Ende der Westumgehung

Die große Lösung ist zwar passé. Doch durch die Verlegung der B 9 soll es auf der Kölner Straße ruhiger werden.

Krefeld. Fischeln ächzt unter dem Verkehr auf der Kölner Straße. Darauf ist von den Betroffenen in dieser Woche einmal mehr lautstark hingewiesen worden. Aber wie passt dazu die Entscheidung im Stadtrat, die Westumgehung nicht in der geplanten Form weiterzuverfolgen?

Über die Entscheidung ist ein handfester Streit entbrannt. Während SPD, FDP und Grüne die Abstimmung als Rettung des Stadtparks und die Verhinderung feierten, sieht die CDU das gesamte Projekt Westumgehung in Gefahr.

"Eine verkürzte Umgehungsstraße zwischen Kölner Straße und Anrather Straße, für die auch die anderen Parteien sind, ist nicht möglich. Nur eine Verlängerung bis zur Kimplerstraße würde vom Land gefördert werden", sagt Günter Wolff (CDU).

Da es sich um eine reine Erschließungs- und nicht um eine Umgehungsstraße handeln würde, müsste die Stadt sämtliche Kosten im Millionen-Bereich tragen. "Bei einer Umgehung wären es nur 20 Prozent", erklärt der Planungsausschuss-Vorsitzende.

Das Argument, der Stadtpark würde durchschnitten, hält er für "eigenwillig". "Es würden ausschließlich Ackerflächen westlich des Stadtparks bebaut werden. Außerdem teilt schon heute die Straße Mühlenfeld den Park."

FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann hält diese Argumente für falsch. "Es wäre ein Schildbürgerstreich, Fördermittel zu verwenden, um ein Wohngebiet zu erschließen. Wir haben bereits Ende 2006 eine Alternative über die Anrather Straße vorgeschlagen."

Die Kölner Straße hält er für ausreichend entlastet, sollte die Verlegung der B 9 auf die Trasse A 44 / Oberschlesienstraße erfolgen.

Dazu wird es nach Auskunft von Planungsdezernent Thomas Visser Mitte Mai ein Gespräch zwischen der Stadt und dem Landesbetrieb Straßenbau geben. Dass die Umlegung generell möglich sei, habe Straßen NRW bereits signalisiert.

Neben der FDP sind auch die SPD und der Bürgerverein Fischeln der Meinung, eine Erschließungsstraße zwischen südlicher Kölner und Anrather Straße sei ausreichend.

"Sollte die Umwidmung der B 9 erfolgen, ist die große Umgehungslösung überflüssig. Eine vernünftige Anbindung der Neubaugebiete muss allerdings her", sagt Reiner Schütt vom Bürgerverein.

SPD-Ratsfrau Doris Nottebohm meint: "Ein guter Tag für Fischeln. Wir wollen auf keinen Fall eine Belastung der Bevölkerung am Mühlenfeld und der Siedlungen Neuland und Klein Österreich."

In Kürze wird die SPD beantragen, die Erschließungsstraße zwischen Kölner und Anrather Straße weiter westlich zu bauen, um die Häuser am Hanninxweg zu schützen. Außerdem soll beantragt werden, die Oberfläche der Kölner Straße zu sanieren.

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