Aktion : Fest ohne Grenzen: Bündnis kämpft laut und fair für Toleranz
Informationen und Kulinarisches: Hunderte Besucher kommen zum 10. Fest ohne Grenzen.
Krefeld. Viele hundert Menschen besuchten am Wochenende das „Fest ohne Grenzen“ rund um die Josefkirche. An mehr als 30 Stände werden Köstlichkeiten aus aller Herren Länder und kiloweise Informationsmaterial angeboten. Die Aktiven kommen aus dem linken oder ökologischen Lager, aus der katholischen Arbeitnehmerbewegung oder der Gemeinde Papst Johannes XXIII. Die Anarcho-Gruppe Krefeld zeigt den Slogan: „Schützt Menschen statt Grenzen“.
Die zehnte Auflage des Festes beginnt mit einer Gedenkminute für den ertrunkenen Flüchtling Hakim aus Afghanistan. Einer der Höhepunkte im Bühnenprogramm ist der 40-minütige Auftritt der kurdisch-syrischen Gruppe „Lat“ (Edelstein) mit Folklore aus ihrer Heimat.
Oberbürgermeister Frank Meyer lobt die Veranstalter, das Bündnis für Demokratie und Toleranz, als Stimme der Toleranz, die „manchmal laut, aber immer fair“ zu vernehmen sei. Er freue sich darüber, dass Krefeld „wieder eine wachsende Stadt ist, bunter und vielfältiger als bisher“. Meyer sieht im Zuzug mehrerer Tausend Flüchtlinge „keine Krise, sondern eine Riesenchance für Krefeld“.
Auf Nachfrage von Mitorganisator Albert Koolen nimmt Meyer erstmals ausführlich zu möglichen Veränderungen in der Ausländerbehörde Stellung. Der OB sieht diese als „eine der wichtigsten Reorganisationsaufgaben in der Verwaltung.“ Meyer betont: „Wir müssen dies unbedingt mit den Mitarbeitern der Behörde vorantreiben. Viele lechzen nach positiven Veränderungen, dabei müssen wir sie mitnehmen.“ Es gehe bei einer Neuaufstellung dieser Behörde „nicht um das Auswechseln von Türschildern“. Migration und Integration sei nicht alleine eine ordnungsbehördliche Aufgabe. Er rechne mit Lösungen für das kommende Jahr.
Flora Brosch aus Stahldorf hat sich mit türkischen Spezialitäten versorgt. „Es ist sehr schön hier, Musik, Essen, Stimmung. Ich fahre jetzt noch mal nach Hause und hole meine Nachbarn hierher. Die dürfen sich das nicht entgehen lassen.“