Niepkuhlen Ein Fest zu Ehren der Niepkuhlen

Krefeld · Mit dem Programm für die ganze Familie am 22. September will die SPD für das Naturschutzgebiet sensibilisieren.

 Beim Niepkuhlenfest zur Einweihung der neuen Brücke im Jahr 2017 führten die Niepkuhlen noch mehr Wasser als heute.

Beim Niepkuhlenfest zur Einweihung der neuen Brücke im Jahr 2017 führten die Niepkuhlen noch mehr Wasser als heute.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Niepkuhlen als ehemaliges Sumpfgebiet sind eine für den Niederrhein typische Landschaft und für Krefeld ein besonderes Naturschutzgebiet. In den vergangenen beiden Sommern haben sie unter starker Trockenheit gelitten – und sie drohen zu verlanden. Das sah im Sommer 2017 noch anders aus, als der Neubau der Brücke über die Niepkuhlen bunt und fröhlich gefeiert wurde. Mit einem großen Familienfest am Sonntag, 22. September, von 11 bis 16 Uhr will die SPD Krefeld Nordost auf die Besonderheit der Niepkuhlen hinweisen und für ihre langfristige Rettung werben.

Die Niepkuhlen führen nur wenig Wasser und drohen zu verlanden

Spaziergänger sehen derzeit nicht auf den ersten Blick, dass die Niepkuhlen nur sehr wenig Wasser führen. „Wer aber auf den Uferbereich blickt, sieht Baumwurzeln, die weiß gerädert sind und somit früher noch im Wasser gestanden haben“, erklärt als aufmerksamer Beobachter Wolfgang Merkel. Neben seiner Funktion als Bezirksvorsteher Ost ist er auch Vorsitzender der SPD Krefeld Nordost. Vor zwei Jahren, bei der Einweihung der neuen Niepkuhlenbrücke hatte er beim Festakt den Wunsch geäußert, ein solches Fest jedes Jahr zu feiern. „Im vergangenen Jahr hatten wir mit dem anvisierten Termin im Mai das falsche Datum gewählt – mitten in der Wachstumsperiode und Brutzeit“, erklärt Merkel. Für die Veranstaltung im Landschaftsschutzgebiet gab es keine Genehmigung.

In diesem Jahr ist das anders. Wegen des späteren Zeitpunktes, zahlreicher Auflagen und einer begrenzten Dauer von nur fünf Stunden hat die Stadt die Veranstaltung genehmigt. „Lernen Sie Krefelds einmaliges Stück Natur kennen“, wirbt Merkel um Besucher. Zahlreiche Vereine, Verbände und Interessensgruppen machen bei dem Programm mit: Nabu, ADFC, Heilmannshof, Bürgeraktion-Baumschutz, Pfadfinder, Krefelder Umweltzentrum. Falknerin Gabi Bonten bringt den kleinen und großen Besuchern ihre Greifvögel näher, die Youngster Brassband der Musikschule spielt auf und Ornithologin Veronika Huisman-Fiegen stellt in einer Powerpoint-Präsentation die Besonderheiten der Niepkuhlen vor. Mit dabei sind auch die Krefelder Textweber, ein Zusammenschluss von Bürgern, die Geschichten schreiben. Zwei davon liest Monika Kühn bei dem Familienfest vor: eine über die Gänse am Elfrather See und eine über die Niepkuhlen vor 200 Jahren, als dort noch Torf gestochen wurde.

Um gleichzeitig auch für den Klima- und Umweltschutz zu sensibilisieren, sind keine Parkplätze ausgewiesen. „Wir bitten alle Besucher mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen“, sagt Merkel. Der Bus der Linie 060 hält an „Lousbilldyk“. Von dort 50 Meter zurück stadteinwärts liegt der Eingang zur Wiese an den Niepkuhlen, wo das Familienfest stattfindet. „Auch Papp- oder Plastikgeschirr wird es nicht geben, sondern Glas und Porzellan mit Pfand – wenn schon, denn schon.“

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