Krefelder Innenstadt Falschparker zerstören Pflaster

Zahlreiche teure Platten in der Innenstadt sind schon kaputt. Der Stadt sind die Schäden bekannt.

Krefeld. Die Stadt und ihre Bürger lassen sich die Verschönerung der Innenstadt einiges kosten. Für viel Geld sind in den vergangenen rund 15 Jahren rund ums Behnisch-Haus die Peters-, Lohstraße und Marktstraße sowie ein paar Meter weiter König- und Hochstraße neu gepflastert worden. Vor einem Jahr ist der Ostwall zwischen St.-Anton- und Neue Linner Straße komplett saniert worden. Und dennoch sind auf den aufgezählten Straßen zahlreiche Stellen zu finden, an denen das graue Pflaster bereits zerbrochen, die Platten verrutscht wie auch mit Ölflecken übersät sind. „Die Schäden sind bekannt“, erklärt Stadtsprecher Manuel Kölker.

Es handele sich laut Kölker dabei nicht um Gefahrenstellen, deshalb würden die Schäden nur sukzessive repariert. Vor allem auf der Evangelischen Kirch-Straße, zwischen König- und Mennoniten-Kirch-Straße, sind größere Schäden auf der Fläche zu finden. Die Platten sind verschoben und viele zerstört. Hauptsächlich der Lieferverkehr wie auch Paketzusteller sind aus Sicht der Stadt dafür verantwortlich.

Ist der ausgewählte Naturstein für diese Art von Verkehr (Anlieferverkehr, Müllabfuhr etc.) für diese innerstädtischen Straßen überhaupt geeignet, will die WZ von der Stadt wissen. Deren Antwort lautet: „Der Stein an sich ist für diesen Verkehr geeignet, die seinerzeit aus gestalterischen Gründen gewählte Verbundart der Kreuzfuge ist für diesen Verkehr allerdings nur bedingt geeignet.“

Vor einigen Jahren hatte der Leiter des Fachbereichs Tiefbau bereits auf ein wachsendes Problem bei der Wahl der Verbundarten hingewiesen. „Gepflasterte Straßen werden heutzutage sofort dem vollen Verkehr preisgegeben. Und es gibt diese tollen Kehrmaschinen, die uns die Fugen ’raus-saugen’“, erklärte Hartmut Könner damals.

Im ersten Abschnitt der Markstraße hatte damals unterschiedlicher Untergrund zu einem unterschiedlichen Setzungsverhalten der Platten geführt. Ein Teil der Straße ruhte auf gewachsenem Boden, der andere auf der Betonwand der Tiefgarage. Deshalb sind dort bei der anschließenden Neupflasterung die Platten nicht auf Schotter-Untergrund (ungebundene, klassische Bauweise), sondern auf einer Asphalt-Tragschicht (gebundene Bauweise) verlegt worden.

Um die Platten rund ums Behnisch-Haus während der derzeitigen großen Baumaßnahmen zwischen Marktstraße und Stadtmarkt zu schützen, ist für den Baustellenverkehr auf der Petersstraße eine Asphaltschicht aufgebracht worden. „Schäden sind bislang nicht festgestellt worden“, sagt Kölker zu der aktuellen Situation. Sollten bis zur Fertigstellung doch noch Schäden entstehen, müssen die Bauträger dafür aufkommen.

Rund 1,65 Millionen Euro hat die gesamte Platzgestaltung rund ums Behnisch-Haus damals die Bauherren-Gesellschaft gekostet. Für die Unterhaltung kommt die Stadt vertragsgemäß auf. Hell, freundlich und einladend sollen die Straßen auf Passanten wirken. Parken ist dort bis auf die ersten 30 Meter auf der Petersstraße, Höhe Restaurant Vapiano, nicht erlaubt. Schließlich gilt dieser Bereich als Fußgängerzone.

Dennoch nimmt die Zahl der Autos in der letzten Zeit zu, die entlang des Behnisch-Hauses und der Petersstraße zwischen Stadtmarkt und UdU längere Zeit parken. In Höhe der Gaststätte „Flotte“ oftmals sogar auf beiden Seiten, so dass Krankenwagen oder Anwohner mit ihren Autos dort nur noch schwer durchkommen. Nicht nur große Ölflecken verschmutzen hier das helle Pflaster. „In der Mittelrinne und auch in den Flächen haben sich die Platten verschoben und sind durch die Schubkräfte an einigen Stellen beschädigt“, berichtet Kölker. Solange das aber keine Stolperstellen sind, würden die Platten auch nicht ausgewechselt.

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