Krefeld hautnah Die ersten vier Kilometer kommen

Krefeld · Bei „Krefeld hautnah“ beantwortet Heino Thies vom Kommunalbetrieb Fragen rund um die Bahnpromenade.

 Bernd Kraft sorgt sich um die Amphibien, die im Linner Bereich der neuen Promenade die Strecke kreuzen würden.

Bernd Kraft sorgt sich um die Amphibien, die im Linner Bereich der neuen Promenade die Strecke kreuzen würden.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Seit 20 Jahren befindet sich die Bahnpromenade als Idee in den Köpfen der Planer. Jetzt werden erste Teile Wirklichkeit. Bis September 2020 sollen die Streckenabschnitte zwischen der Hauptfeuerwache und Trift/Weiden und dann ab der Gesamtschule Oppum bis zur Burg Linn fertig sein. Die ersten vier Kilometer wären dann geschafft. Das hat Heino Thies vom Kommunalbetrieb Krefeld den rund 50 Besuchern bei der WZ-Veranstaltung „Krefeld hautnah“ im Südbahnhof berichtet. Die zeigten sich interessiert und stellten unter der Moderation von Redaktionsleiter Christian Herrendorf noch viele Fragen.

Ein ziemlicher Rückschlag sei der Ausbau der Stadtterrasse auf dem Dach des Südbahnhofs. „Hier sind die Kosten explodiert, es wird teurer, als vorgesehen. Wir entscheiden jetzt zeitnah, ob wir die Arbeiten neu ausschreiben“, sagt Thies. Die Stadtterrasse sollte der erste realisierte Teilbereich der Promenade sein mit einem kleinen Wäldchen, Spielgeräten und einem schönen Blick auf die Umgebung.

Thies: „Hier und entlang der gesamten Strecke sollen Räume mit viel Aufenthaltsqualität entstehen. So sind immer wieder kleine Parks geplant, die zum Verweilen einladen.“ Insgesamt werden sich auf der Bahnpromenade Radler, Fußgänger und Skater wiederfinden. Da die Strecke an der Bahntrasse vorbeiführt, sei sie nicht einfach zu planen und zu realisieren, sagt der Fachmann.

So haben die Streckenbauer um die Jahrhundertwende am Dießemer Bruch alle möglichen und unmöglichen Abfälle im Bahndamm verbaut. „Hier haben wir einen Gutachter beauftragt, der herausfindet, was dort liegt und fachgerecht entsorgt werden muss“, erklärt er. Zwei Jahre habe es gedauert, bis Grundstücke der Bahn auf die Stadt übergingen, berichtet er weiter. Hier wird eine geschwungene Rampe auf die Promenade führen. Eine neue Brücke entsteht dort über der Straße.

Geprüft wird auch die Möglichkeit, die Promenade über den Großmarkt laufen zu lassen. So könnten ihre Nutzer völlig autofrei bis zur Burg Linn gelangen und das Angebot dort nutzen. Eines der größten Probleme befindet sich wenig weiter an Trift/Weiden. Da muss die Promenade auf die Straße geführt werden. „Die Bahn will dort ihre Strecke verbreitern, Krefeld wird von den Arbeiten profitieren, aber erst 2023“, sagt Thies mit Bedauern. Der weitere Weg führe weiter durch den Schönwasserpark, entlang der Hafenbahn, bis zur Burg Linn. Hier sind drei Schrankenanlagen das Problem. „Sie müssen versetzt werden, was jedoch Zeit und viel Geld – rund 900 000 Euro – kostet.

Bis 2020 soll die Strecke nun vorübergehend um die Übergänge herum geführt werden. Später sollen Förderprogramme bei der Finanzierung helfen. Da die Brücke im weiteren Verlauf marode sei, soll sie teilweise verfüllt werden und nur einen Rahmendurchlass für die Promenade freigeben.

Für ältere Menschen soll
es einen Treppenlift geben

Da am Südbahnhof für eine Rampe zu wenig Platz ist, wird eine Treppe auf die Stadtterrasse führen. Besucherin Inge Moedel will wissen, wie ältere Menschen hinaufkommen. Thies hat eine Erklärung parat: „Es wird im Südbahnhof einen Treppenlift geben.“  Klaus Hüllenhagen findet, dass die Nordbahntrasse in Wuppertal schneller realisiert wird als die Bahnpromenade in Krefeld und fragt warum das so ist.

Thies kennt die Vorgänge in Wuppertal nicht, weiß aber, dass der Ausbau an der stark befahrenen Strecke mit vielen unterschiedlichen Eigentümern rechts und links in Krefeld Probleme bereite.

Bernd Kraft will wissen, wie die Amphibien geschützt werden, die im Linner Bereich die Strecke kreuzen. „Damit ist ein Gutachter beschäftigt, der uns Vorschläge macht“, sagt Thies.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort