Fahrer unter 40-Tonner begraben

An der Autobahn-Auffahrt Gartenstadt ist am Montagmorgen ein Lkw in einer Kurve umgekippt. Das Führerhaus bohrte sich ins Erdreich. Die Feuerwehr musste einen Graben schaufeln, um den schwer verletzten Fahrer zu befreien.

Krefeld. Wie durch ein Wunder hat ein Lkw-Fahrer einen schweren Unfall überlebt, bei dem er unter seinem 40-Tonner und Erdreich begraben worden ist. "Der Mann hatte riesiges Glück", sagt Dr. Ulrich Lenssen, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes.
Um 6.38 Uhr wollte der 45-jährige Moerser, der aus Richtung Gartenstadt kam, am Montagmorgen den mit 20 Tonnen Klebebändern beladenen Sattelzug an der Anschlussstelle Gartenstadt auf die Autobahn 57 Richtung Köln steuern. Doch in der Rechtskurve kurz vor der Beschleunigungsspur driftete der Lastwagen - vermutlich, weil er zu schnell fuhr - nach links ab und stürzte um. Der offenbar nicht angeschnallte 45-Jährige wurde dabei aus dem Fahrzeug geschleudert - wie genau es dazu kommen konnte, wird zurzeit nach Angaben der Autobahnpolizei noch ermittelt. Das Führerhaus bohrte sich in die Böschung, das tonnenschwere Gefährt schob den durch Regen aufgeweichten Boden vor sich her. Dabei geriet der Fahrer unter die Sattelzugmaschine, wo er eingeklemmt und im Erdreich begraben wurde.
Nahezu bewegungsunfähig erlebte der Moerser die wohl schlimmsten Minuten seines Lebens. Glücklicherweise befand sich in Höhe von Kopf und Oberkörper ein kleiner Hohlraum, durch den dem Mann Luft zum Atmen blieb. In Windeseile begann die Feuerwehr damit, das Erdreich mit einem Spaten beiseite zu schaufeln. Während die Zugmaschine mit dem Kran des Rüstwagens gesichert wurde, schoben die Helfer Holz und Hebekissen unter den Lkw, um den Mann befreien zu können, die tonnenschwere Last aber auch gegen ein Abrutschen zu sichern. Es wurde ein regelrechter Graben zu dem 45-Jährigen geschaufelt, der sich nach und nach immer besser bewegen konnte. Auch das Erdreich unter ihm legten die Helfer frei, damit der Mann wieder besser atmen konnte. Für die Rettungsarbeiten war auch ein Kranwagen der Duisburger Feuerwehr alarmiert worden, der schließlich die Sicherung des 40-Tonners übernahm. Durch den Graben konnte der Moerser dann ins Freie gezogen werden.
"Der Fahrer hat im Grunde genommen lediglich ein paar Blessuren davongetragen", sagt Lenssen. Dennoch kam er zur Behandlung ins Klinikum, wo der 45-Jährige stationär verblieb.
Ein Spezialunternehmen barg den Lastwagen anschließend aus der Böschung. Hierzu musste die Autobahnauffahrt bis etwa 10.10 Uhr gesperrt bleiben, sagte der Sprecher der Düsseldorfer Polizei, Gunther Herring. Größere Beeinträchtigungen habe es aufgrund des geringen Verkehrs am Rosenmontag nicht gegeben. Der Sachschaden beläuft sich auf 120.000 Euro.

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