Fäkalien übers Feld verteilt?

Ratsherr Edgar Pasch sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, er habe Abwasser nicht ordnungsgemäß entsorgt.

Düsseldorf. Ein Ratsherr, der seine Fäkalien auf einem Acker entsorgt und nur wenige Reste aus der abflusslosen Grube seines Hauses saugen lässt - die Vorwürfe, denen sich Edgar Pasch gerade ausgesetzt sieht, klingen alles andere als appetitlich. Das Fraktionsmitglied des Krefelder Kreises ist mit seinem Haus nicht ans Kanalnetz angeschlossen und hat eine Fäkaliengrube. Und ganz offensichtlich jemanden, der ihn kritisch beäugt. Denn der Hinweis auf die illegale Abfallentsorgung hat nicht nur längst die Stadtverwaltung erreicht, sondern ist am Freitag auch an Medien gestreut worden.

Stadtsprecher Timo Bauermeister bestätigt, dass der Fachbereich Umwelt mit der Angelegenheit befasst sei. "Es besteht eine Diskrepanz zwischen durchschnittlichen Abwassermengen und den Leerungsintervallen", sagt er. Dies könne aber verschiedene Ursachen haben - zum Beispiel eine Undichtigkeit in einer der Kammern der Grube. Deshalb wolle man einen Absaugtermin in der nächsten Woche nutzen, um die Grube einmal genauer anzuschauen. Die Eigentümerin der Anlage - Pasch ist dort Mieter - sei bereits Ende 2006 aufgefordert worden, eine Dichtigkeitsprüfung durchführen zu lassen. Ein Ergebnis liege bis heute nicht vor.

"Das ist doch alles 2007 gemacht worden", sagt Edgar Pasch im Gespräch mit der WZ. Dass er sein Abwasser auf dem Feld verteile, sei "völlig Quatsch". Das gehe in die Grube, und die werde regelmäßig geleert. Regenwasser wiederum werde in die Niepkuhlen abgeleitet. An den Vorwürfen sei jedenfalls nichts dran. Er wittert, von jemandem angeschwärzt zu werden, der ihm übel mitspielen wolle.

Das Entsorgen von Fäkalien auf einem Acker ist - im Gegensatz zum Aufbringen von Jauche - verboten, sagt Bauermeister: "Das stellt eine Ordnungswidrigkeit dar."

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