Fabritianum unterstützt Schulbau in Mali

Krefelder Gymnasium hilft bei der Errichtung mit 10 000 Euro. Die Zusammenarbeit soll weitergeführt werden.

Fabritianum unterstützt Schulbau in Mali
Foto: privat

Krefeld. Das war ein besonderer Augenblick im Rahmen einer besonderen Partnerschaft: Seit 15 Jahren pflegt das Gymnasium Fabritianum eine enge Zusammenarbeit mit der malischen Nichtregierungsorganisation Solisa (Solidarité pour le Sahel; zu deutsch: Solidarität mit dem Sahel). Einen vorläufigen Höhepunkt dieser Kooperation bildete jüngst die Übergabe einer Schule in dem Dorf Fignan, 100 Kilometer nordöstlich von Bamako, der Hauptstadt Malis.

Eine vierköpfige Delegation, unter anderem mit Schulleiter Horst Obdenbusch und Lehrer Walter Walbroel, hatte sich dafür eigens von Uerdingen nach Mali aufgemacht. Die Einweihung der Schule mit drei Klassenräumen für sechs Jahrgänge, einem Büro für den Direktor und zwei Toiletten wurde eine große Feier, zu der auch Vetreter des malischen Bildungsministeriums gekommen waren. „Solche Augenblicke vergisst man nicht mehr“, sagt Schulleiter Horst Obdenbusch heute.

Obdenbusch übergab eine aus Krefeld mitgebrachte Plakette. Außerdem hatte die Delegation Schulmaterial dabei, das die Schüler in Uerdingen im Vorfeld gespendet hatten. Dies alles vor den laufenden Kameras des Fernsehens in Mali.

Was in Deutschland selbstverständlich ist, nämlich ein regelmäßiger Schulbesuch aller Kinder, stellt sich in Mali, einem der ärmsten Länder der Erde, ganz anders dar. Die meisten Bewohner leben als Bauern auf dem Land und haben nur ein äußerst geringes Einkommen. Daher zahlt auch kaum jemand Steuern, und so hat der Staat auch kaum Geld, um in den vielen Dörfern des Landes, das ungefähr dreieinhalb Mal so groß ist wie Deutschland, Schulen zu errichten.

Hinzu kommt, dass es auch heute noch für viele Eltern ein Problem ist, ihre Kinder regelmäßig zur Schule zu schicken. Viele glauben, dass die Mitarbeit der Kinder im Haus oder bei der Feldarbeit Vorrang hat.

Daher hat sich Solisa zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit europäischen Partnern Bildungseinrichtungen zu unterstützen oder zu errichten. Dazu gehört auch oftmals die Finanzierung von Schulgebühren. Die betragen zuweilen lediglich nur 50 Cent, gleichwohl stellt dies für viele Familien eine Hürde dar.

Das Fabritianum hat schon verschiedene Projekte in Mali unterstützt, konnte aber jetzt zum ersten Mal eine komplette Schule mitfinanzieren — Kosten: 40 000 Euro. Das Fabritianum hat durch das Engagement von Schülern, Lehrern und Eltern dazu 10 000 Euro beigesteuert. Drei Viertel kamen vom Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Berlin.

Möglich war dies, weil Freunde und Unterstützer der Projektidee im Jahr 2012 einen gemeinnützigen Verein gegründet haben. „Basis der Arbeit war und ist aber das kontinuierliche Engagement vieler Schüler, die durch Aktionen wie Beteiligung am Besonderen Weihnachtsmarkt, Kaffee- und Kuchenverkauf an Elternsprechtagen oder Arbeitstagen über einen langen Zeitraum Geld gesammelt haben“, erläutert Horst Obdenbusch.

Es gehe darum, die Schulen in Mali zu unterstützen und bei den Uerdinger Schülern das Bewusstsein fördern, dass das Menschenrecht auf Bildung auch im 21. Jahrhundert noch längst nicht überall verwirklicht ist. „Das Gymnasium will die begonnene Arbeit in Zukunft weiterführen und freut sich über jedwede Unterstützung.“

Im Augenblick ist eine eigene Internetseite des Vereins in Arbeit, die bald verfügbar sein wird. Der Verein heißt Solisa Freundeskreis Fabritianum. Informationen finden sich auch auf der Seite der Schule unter www.fabritianum.de

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