Fabel: Harte Nüsse für den Nachfolger

Der CDU-Mann spricht noch einmal Klartext

Dagmar Groß, Redaktionsleiterin der WZ in Krefeld

Dagmar Groß, Redaktionsleiterin der WZ in Krefeld

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Wilfrid Fabel wäre nicht Wilfrid Fabel, wenn er nicht auch bei seinem Abgang noch mal für Diskussionsstoff sorgen würde. Im exklusiven Interview mit der WZ einen Tag nach seiner Ankündigung, dass er den CDU-Fraktionsvorsitz abgibt, hat er seinem Nachfolger gleich mehrere harte Nüsse zum Knacken mit auf den Weg gegeben.

Nummer eins: Der Finanzexperte prognostiziert, dass kräftige Steuererhöhungen unvermeidbar sind, um den städtischen Haushalt auszugleichen. Vor dem Gewerbesteuereinbruch und dem daraus resultierenden Nothaushalt war dies das Hauptstreitthema zwischen Verwaltung und CDU. Für den Partner FDP ist die Erhöhung indes ein rotes Tuch.

Nummer zwei: Die neue Grünen-Fraktion sieht Fabel näher bei der SPD. Das schränkt die Möglichkeiten der Christdemokraten im neuen Rat noch mehr ein. Nach dem Einbruch bei den Bundestagswahlen weiß niemand, wo die FDP bei der Kommunalwahl landen wird. Und die UWG zersplittert sich gerade wieder mal in ihre Einzelteile. Und eine absolute Mehrheit dürfte angesichts der Vielfalt der Gruppen im Rat für keine Partei erreichbar sein.

Nummer drei: Die Verwaltung soll wieder enger mit der CDU zusammenarbeiten, um Themen nach vorne zu bringen. Das dürfte angesichts zuletzt herber Kritik an und heftiger Auseinandersetzungen mit dem Oberbürgermeister, dem Kämmerer und dem Planungsdezernenten kein ganz leichtes Unterfangen sein.

Nun mag es sein, dass nach der Ära Fabel ein anderer Kommunikations- und Diskussionsstil in die CDU-Fraktion und in den Rat und die Ausschüsse einziehen wird. Das könnte die Zusammenarbeit mit der Verwaltungsspitze einerseits und anderen Ratsgruppen andererseits möglicherweise erleichtern. In der Frage der Steuererhöhungen wird Fabel hingegen wohl recht behalten.

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