Krefeld Expo-Real: Viel Interesse am Theaterplatz

Die zwölfköpfige Delegation kehrt zufrieden nach Krefeld zurück. Im Gepäck hat sie viele Ideen — unter anderem für die Schaffung von mehr Wohnraum.

Krefeld: Expo-Real: Viel Interesse am Theaterplatz
Foto: mip

Krefeld. Die Hacken wollte er sich ablaufen, am Ende hatte er nicht mal dafür Zeit und ist froh darüber. Oberbürgermeister Frank Meyer setzt sich nach zwei Tagen Werbeblock für Krefeld als Immobilien-, Wohn und Entwicklungsstandort zufrieden in die Maschine gen Heimat. „Ich wollte eigentlich auch mal gucken, was die anderen so machen, aber dazu kam es ja gar nicht.“

Der Markt lebt, die Branche ist nicht zuletzt aufgrund der günstigen Zinssituation investitionshungrig und Meyer sieht sich vor allem in zwei entscheidenden Punkten bestätigt. Die Schaffung von Wohnraum ist alternativlos. Stand gestern zählte Krefeld 233 000 Einwohner, 4000 mehr als noch vor zwei Jahren. Und es gibt mehr Ideen und Interessenten für die Entwicklung des Theaterplatzes, als der bisherige Krefelder „Zweikampf“ vermuten lässt. Im Halbstundentakt nimmt Meyer am Stand Niederrhein Termine wahr — mit Projektentwicklern, Architekten, Investoren. Immer in unterschiedlichen Konstellationen. Mal ist Planungschef Martin Linne an seiner Seite, mal Kämmerer Ulrich Cyprian, mal Wirtschaftsförderer Eckart Preen, mal alle drei.

In München wird malocht. Mit Erfolg, wie Meyer findet. Vor allem durch die von Andreas Struwe erarbeitete Imagebroschüre mit 41 Krefelder Projekten. Eines davon ist der Theaterplatz. „Es gibt viele Interessenten und auch Lob. Ich höre zum Beispiel von Branchen-Experten, dass beispielsweise die Tatsache, dass das renommierte Düsseldorfer Büro „Die Developer“ gleich nebenan das Forum entwickelt, ein Beleg für die Qualität des Standortes Krefeld sei.“ Ein gutes Gefühl, aber bevor externe Entwickler in Sachen Theaterplatz konkret ihren Hut in den Ring werfen, muss die Politik entscheiden, was sie überhaupt will. In Meyers Worten: „Was muss der Theaterplatz können? Dazu braucht es in der Politik bald den Mut zu Entscheidungen, welchen Rahmenbedingungen ein Investorenwettbewerb folgen kann. Das lässt sich auch nicht aus einer Excel-Tabelle herauslesen.“ Heißt: Die Verwaltung kann nur Basisdaten liefern, dann ist die Politik am Zug.

Planungsdezernent Martin Linne freut sich über konkrete Erfolge. „Ich habe das Gefühl, dass wir in den nächsten Wochen an einigen Standorten deutlich weiter sein werden. In Fischeln Süd-West etwa bahnt sich eine Umsetzungspartnerschaft an, die auch unserer Bauhaus-Ideologie folgt.“ Die Leute, stellt Linne generell fest, wollten Geld investieren. „Am liebsten hätten sie alle schon fertige B-Pläne.“

Was die Messe auch deutlich aufzeige: Krefeld muss weiterhin darauf bedacht sein, Wohnraum zu schaffen. Der Blick nach Düsseldorf mag vermessen sein, die Landeshauptstädter sind aber ein gutes Beispiel. Innerhalb der nächsten drei Jahre wird dort Baurecht für fast 10 000 neue Wohneinheiten geschaffen. „Und das reicht bei Weitem nicht aus“, meint Linne. „In anderen Kommunen sind Baugebiete mit 1000 Einheiten nichts Besonderes, nur in Krefeld haben wir immer spezielle Diskussionen. Ich kann den Ausdruck Schlafstadt auch nicht verstehen. Menschen, die hier wohnen und vielleicht woanders arbeiten, haben ihren privaten Lebensmittelpunkt trotzdem in Krefeld und beleben die Ortsteile.“

Viele Nachfragen für Gewerbeflächen verzeichnet derweil Wirtschaftsförderer Eckart Preen. „Da ist oftmals von Gewerbeparks die Rede, das ist gut, Aber es verstärkt eben auch den Druck, unsere Flächen an den Markt zu bringen. Derzeit konzentrieren wir uns auf Fichtenhain.“

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