Eurovision Song Contests ESC: "Der Reiz ist verloren gegangen"

Die WZ hört sich anlässlich des am Samstag steigenden Eurovision Song Contests in der Krefelder Musikszene um.

Experten in Sachen Musik (v.l.): Jennifer Hakenewert, Heike Schätze und Ulrich Pudelko. Archivfotos

Experten in Sachen Musik (v.l.): Jennifer Hakenewert, Heike Schätze und Ulrich Pudelko. Archivfotos

Krefeld. Zwölf Punkte gehen an . . . ? Wenn am Samstag der 61. Eurovision Song Contest steigt, wird diese Frage wohl erneut die Wohnzimmer der Nation beherrschen. In der Krefelder Diskothek Magnapop steht sogar ein Public Viewing auf dem Programm.

Nach Platz 27 im vergangenen Jahr soll nun die 18-jährige Jamie-Lee Kriewitz mit ihrem Titel „Ghost“ für Deutschland erfolgreich sein. Große Chancen werden ihr aber nicht zugerechnet, die Favoriten sind wieder einmal andere.

Hoch im Kurs steht etwa der Russe Sergei Lasarew mit seinem Song „You Are The Only One“. Auch der Ukraine und den Franzosen werden laut Experten gute Chancen zugerechnet.

Für die globalen Charts hat die ESC-Musik aber meist keine große Bedeutung. Wie hoch ist eigentlich der Stellenwert dieses Wettbewerbs, und wie stehen die Chancen von Jamie-Lee in diesem Jahr? Die WZ hörte sich in der Krefelder Musikszene um.

. . . zum Stellenwert: „Ich merke, dass der Wettbewerb immer noch eine große Fan-Basis hat. Für mich ist der Reiz aber etwas verloren gegangen. Ich finde es schade, dass alle auf Englisch und nicht mehr nur in der Heimatsprache singen dürfen.“

. . . zu den deutschen Chancen: „Das Lied ist gar nicht mal so schlecht, aber da liegt man ja oft falsch. Es ist immer schwierig, das einzuschätzen.“

. . . zu Ihren Plänen: „Die Musik ist nicht so meins. Wenn es der Zufall will, schalte ich ein. Geplant habe ich aber nichts.“

. . . zum Stellenwert: „Ich glaube, früher war das Interesse viel größer. Am Samstag kommt es weniger auf die Musik an, viel mehr zählen die Bühnenshow und das ganze Drumherum.“ . . . zu den deutschen Chancen: „Der Song ist eigentlich nicht schlecht, aber es ist nichts Besonderes. Ich denke, die Chancen stehen nicht so gut.“ . . . zu ihren Plänen: „Wir richten das Public Viewing eigentlich mehr zum Spaß aus. Es dreht sich eher um das Gruppenfeeling und Zusammenkommen, als um den Wettbewerb selber.“

. . . zum Stellenwert: „Die Bedeutung des Wettbewerbs ist sicherlich etwas abhanden gekommen. Als Typen wie Stefan Raab oder Guildo Horn dabei waren, da war es noch richtig interessant. Samstag ist die Musik Mainstream, und es ist nichts Außergewöhnliches mehr dabei.“ . . . zu den deutschen Chancen: „Ich denke, dass wir dieses Jahr etwas besser abschneiden als die vergangenen beiden Jahre. Für ganz vorne wird es aber nicht reichen, denn sobald ein osteuropäisches Land einen ansatzweise guten Song hat, schieben sie sich die Punkte gegenseitig zu.“ . . . zu seinen Plänen: „Ich habe mich noch nicht entschieden. Ich bin gespannt, was dabei herumkommt, den ganzen Abend werde ich mir aber nicht anschauen.“

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