Krefeld Es läuft gut für den Chemiepark

Konstante Beschäftigungszahlenund das uneingeschränkte Vertrauen der Investoren geben dem Betreiber Currenta Rückenwind.

Krefeld: Es läuft gut für den Chemiepark
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Stark und hoch spezialisiert — so sieht Chemiepark-Leiter Ernst Grigat den Produktionsstandort in Uerdingen. Mit großer Begeisterung erzählte er bei dem gestrigen Jahresmediengespräch von dessen Anfängen (siehe Infokasten). „140 Jahre steht das Werk am Rhein. Nach 140 Jahren ist es nun auch für mich vorbei“, witzelt er. Grigat hört Ende März auf, wird ab 1. April von Lars Friedrich abgelöst. Aber auch ohne den Noch-Chemiepark-Leiter würde es „grundsolide“ weitergehen. Darüber mache er sich keine Sorgen.

Schließlich würden die Zahlen für sich sprechen. So erzählt Grigat vom großen Vertrauen der Investoren in die Zukunft des Standorts Krefeld: „2016 haben die dort ansässigen Unternehmen rund 81 Millionen Euro ausgegeben.“ Zudem wird der Spezialchemie-Konzern Lanxess bis 2020 rund 40 Millionen Euro in den Standort investieren, verkündet er weiter. Ein gutes Zeichen, das für den Chemiepark spricht. Aber auch über die konstanten Beschäftigungszahlen freut sich der Leiter. „Derzeit arbeiten 7000 Menschen hier.“ Davon seien 4912 Mitarbeiter bei den Chemiepark-Firmen und und weitere 2185 bei Partnerfirmen angestellt. „Ihr Jahresnetto-Einkommen entspricht einer Kaufkraft von rund 200 Millionen Euro. Dieser Betrag kommt Krefeld und der gesamten Region zugute“, hebt Grigat hervor.

Da den Verantwortlichen Transparenz wichtig ist, pflegen sie den Umgang mit den Bürgern. Daher wurde 2013 der Chempunkt am Uerdinger Marktplatz eingerichtet. Dort könne jeder hinkommen, der Fragen zum Thema Kraftwerk oder auch zur Ausbildung hat. Was den letzten Punkt betrifft, seien die Zahlen leicht gesunken, trotzdem ist Grigat mit 462 jungen Menschen, die der Standort-Betreiber Currenta derzeit ausbildet, zufrieden.

Vor allem im Hinblick darauf, dass das Technische Ausbildungszentrum mit 2,7 Millionen Euro modernisiert wird. „Wir haben einen konstant starken Standort. Das stimmt mich für die Zukunft zuversichtlich.“ Er findet aber auch kritische Worte, die sich vor allem an die Politik richten. So findet er unter anderem für die Instandhaltung von öffentlichen Verkehrswegen deutliche Worte: „Für uns ist eine gut funktionierende Infrastruktur wichtig, doch die Zustände auf der A1, A40 und A57 sind eine Katastrophe.“

So stünden die Rheinbrücken beispielhaft für den schlechten Zustand der Verkehrsinfrastruktur. „Von heute auf morgen durften über die Leverkusener Rheinbrücke keine Lastwagen mehr fahren, nicht dass uns etwas derartiges mit den anderen Brücken auch noch passiert.“ Denn dann müssten die Lkw Umwege durch die Stadt machen, was für andere Verkehrsteilnehmer mit mehr Zeit verbunden wäre. Zeit, die Geld und vor allem Nerven kostet.

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