Krefeld Erlebe-Fernreisen zieht ins frühere Knuffmann-Haus

Krefeld hat mit Imagefilm überzeugt.

Krefeld: Erlebe-Fernreisen zieht ins frühere Knuffmann-Haus
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Am 1. November bezieht der Online-Reisedienstleister „Erlebe-Fernreisen“ die angemieteten Etagen im früheren Knuffmann-Möbelhaus an der Marktstraße, direkt über dem „Mamma’s“. Am bisherigen Standort des Firmensitzes in Weeze konnte das Unternehmen nicht genügend Fachpersonal finden, erklärt Geschäftsführer Ralf Wiemann. Das sei der Grund für den Umzug nach Krefeld gewesen und dringend nötig für die weitere erfolgreiche Geschäftsentwicklung.

Laut Wiemann habe man sich in umliegenden, infrage kommenden Städten umgeschaut. Nach und nach seien die Städte aber ausgeschieden: Düsseldorf sei für viele Mitarbeiter zu weit entfernt, Duisburg mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu schlecht zu erreichen. In Krefeld habe man ein ideales Gebäude unweit des Hauptbahnhofs direkt in der Innenstadt gefunden: das heutige „Urbanum“.

„Am Donnerstag vor einer Woche haben wir den Mietvertrag unterzeichnet“, berichtet Wiemann und hofft, dass möglichst alle Mitarbeiter mit umziehen.

Der Krefelder Architekt Andreas Schlösser stellt die Pläne für das inzwischen entkernte und teils schon vermietete Gebäude vor, das modernes, kommunikatives Arbeiten möglich machen will. Schlösser saniert das Haus im Auftrag des Krefelder Eigentümers, Frank Kocken, für zwei Millionen Euro (wie die WZ berichtete).

„Wir sind ein noch junger Betrieb mit offener Firmenkultur und familiärer Atmosphäre, der teamübergreifend arbeitet“, nennt Geschäftsführerin Stefanie Härpfer einen Maßstab für die Raumgestaltung. Der Altersdurchschnitt der Mitarbeiter ist mit 28 Jahren niedrig. Treffpunkte werden ein Mitarbeiter-Café und zwei Dachterrassen sein.

Nicht nur die Geschäftsleitung wollte vom neuen Standort überzeugt werden. Auch die Mitarbeiter. Das ist der Stadt und der Wirtschaftsförderung gelungen. WFG-Chef Eckart Preen wurde kurz vor Weihnachten zunächst von der Anfrage zur Umsiedlung überrascht. Sofort wurde ein Team zusammengestellt, das eine 50-seitige Präsentation vorbereitete. Die wurde am 9. Januar der Geschäftsführung und später den Mitarbeitern in Weeze vorgestellt. Ein pfiffiges Video zeigt Krefeld von seiner besten Seite. Im Schnelldurchlauf geht es vom Hauptbahnhof via Ostwall zum neuen Firmensitz, vorbei an Gastronomie und Einzelhandel in der Innenstadt — präsentiert von jungen WFG-Mitarbeitern. Demnächst wird für die Mitarbeiter eine Rundfahrt durch Krefeld organisiert.

„Wir haben mit unseren Ansiedlungen derzeit einen richtigen Lauf“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer, der sich für den Zuzug des Internet-Dienstleisters wesentlich eingesetzt hat. Meyer wertet das als Erfolg der konsequenten Unterstützung ansiedlungswilliger Firmen. Nicht umsonst habe Preen zuletzt die beste Verkaufsbilanz von mehr als 70 000 Quadratmetern Gewerbefläche vorgestellt. Die Stadt arbeite in vielen Projekten an der Rekrutierung von Fachkräften und schaffe den nötigen Wohnraum. Wiemann lobte die Unterstützung sowie die gute Infrastruktur Krefelds. Parkplätze für die Mitarbeiter habe man im benachbarten Kaufhof-Parkhaus angemietet.

Mit dem Internetanbieter von Reisen im Baukastensystem kommt laut Wiemann ein prosperierendes Unternehmen, das in nur zwölf Jahren auf 100 Mitarbeiter gewachsen ist und auf das erfolgreichste Quartal der Firmengeschichte zurückblicke. In Krefeld sollen Kunden künftig nicht nur telefonisch, sondern auch persönlich beraten werden. 70 der 100 Beschäftigten sind ausschließlich dazu da, um Touristen bei der Suche nach 900 Reisebausteinen für mehr als 40 Länder zu helfen.

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