Museen Erhalten Kinder freien Eintritt in Museen?

Krefeld · Oberbürgermeister Frank Meyer hat diesen Vorschlag im Kulturausschuss gemacht.

 Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer ist auch Kulturdezernent.

Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer ist auch Kulturdezernent.

Foto: Stadt Krefeld

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre sollen kostenlos die drei Krefelder Museen besuchen und die Mediothek nutzen können – das hat die Verwaltung auf Initiative von Oberbürgermeister Frank Meyer am Dienstag im Kultur- und Denkmalausschuss vorgeschlagen. Das Gremium beriet den Antrag, aus den Fraktionen war insgesamt eine positive Haltung erkennbar. Der Stadtrat entscheidet am 4. Juli über die Idee.

Die Stadtverwaltung rechnet angesichts der wegfallenden Eintrittsgelder mit weniger Einnahmen bei den Museen und in der Mediothek. Allerdings wird umgekehrt der positive Effekt erwartet, dass der verstärkte Besuch von Kindern und Jugendlichen auch zu einer erhöhten Frequenz von vollzahlenden Erwachsenen führt.

Die Idee soll zunächst für ein Jahr erprobt werden. Im Verlauf des Jahres 2020 wird dann entschieden, ob die erhofften Effekte eingetreten sind und welchen Einfluss die Maßnahme auf die Einnahmesituation hatte.

Mit der Initiative soll die außerschulische kulturelle Bildung in Krefeld gefördert werden. Durch die kostenlose Nutzung der Mediothek würden Kinder schon früh in ihrer Lese- und Medienkompetenz gestärkt, so die Stadt. In den Kunstmuseen, im Museum Burg Linn und im Deutschen Textilmuseum könnten sie ihren Horizont erweitern und kulturelle Identität erfahren. „All dies sollte nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein“, sagt der Oberbürgermeister.

Der Verwaltungschef geht davon aus, dass kulturelle Bildung für Kinder heute „so wertvoll wie nie“ sei. Zwar sei jede Information digital leicht verfügbar, sie lasse sich mit einem einzigen Klick abrufen: Das Drama von Shakespeare, das Gemälde von Monet oder die Geschichte der Römer und Franken seien in Windeseile erklärt und analysiert. „Doch wirklich verstanden und wirklich erlebt werden sie dadurch nicht. Deshalb müssen wir unseren Kindern heute mehr denn je nahe bringen, wie man geduldig zuhört, wie man genau hinsieht, wie man Inspiration aufnimmt und in sich selbst findet“, betonte der Oberbürgermeister. Red

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