Elfrath - Mann rastet aus: Schüsse auf Kind nach „Schellemännchen“

Mehrere Mädchen und Jungen hatten einen 51-Jährigen über Stunden geärgert. Der schoss mit einem Luftgewehr und verletzte eine Elfjährige schwer.

Krefeld. Den ganzen Samstagnachmittag über klingelt es immer wieder an der Haustür von Fritz F. (Name geändert). Doch jedes Mal, wenn der 51-Jährige öffnet, ist niemand da. Immer wieder geht das so - bis der Mann schließlich vor Wut kocht.

Als am Abend erneut bei ihm geschellt wird, rastet F. aus: Mit einem Luftgewehr schießt er auf mehrere Kinder, die die Flucht ergriffen haben, und verletzt eine Elfjährige schwer.

Schon zur Mittagszeit muss an diesem Samstag nach ersten Erkenntnissen der Polizei an der Haustür des Mannes geschellt worden sein, der in einem Einfamilienhaus im Elfrather Wohngebiet Zur Eibe lebt. Eine ganze Gruppe von Kindern macht sich offenbar einen Spaß daraus, bei dem 51-Jährigen "Schellemännchen" zu spielen.

Doch Fritz F. versteht da überhaupt keinen Spaß. Nachdem immer wieder geschellt worden ist und der Mann wohl in dieser Zeit auch noch Alkohol zu sich nimmt, kommt es am Abend zu der unfassbaren Tat: Als erneut an der Haustür geklingelt wird, öffnet F. ein Dachfenster im Einfamilienhaus und zielt mit einem Luftgewehr auf die Kinder. Er trifft die Elfjährige am Oberschenkel.

"Sie sagte uns später, sie habe ein Geräusch gehört, das sie von der Kirmes kennt", so Dietmar Winter von der Krefelder Polizei. Danach habe sie noch kurz zurückgeschaut und bemerkt, dass geschossen worden war. Den kurzen, stechenden Schmerz im Oberschenkel nimmt die Elfjährige zunächst gar nicht richtig wahr.

Erst zu Hause entdeckt sie die Fleischwunde, die das Projektil verursacht hat. Sie kommt ins Klinikum, wo sie einen Tag lang behandelt werden muss.

Die von der Mutter des Mädchens alarmierte Polizei stellt noch am Samstagabend das Luftgewehr bei dem 51-Jährigen sicher. Wegen der Alkoholisierung wird ihm von einem Arzt eine Blutprobe entnommen. Er soll in wenigen Tagen zu den Geschehnissen vernommen werden.

Wie Polizeisprecher Dietmar Greger gegenüber der WZ erklärt, sei das Mädchen traumatisiert und müsse behandelt werden. Bislang gebe es keine Hinweise darauf, dass der 51-Jährige über den Samstag hinaus seit längerer Zeit von den Kindern belästigt worden sei.

Auch die Zahl der Kinder, die am "Schellemännchen" beteiligt gewesen seien, stehe noch nicht exakt fest. "Wir haben zwar mehrere Namen, müssen aber noch weiter ermitteln", so Greger.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort