Eishockey-Legenden von den unschlagbaren Preussen
Zwei, die vor 50 Jahren zum Maß aller Dinge gehörten im Westen, trafen sich im Nordbahnhof. Erinnerungen.
Es ist Mittagszeit im Nordbahnhof. Speisen werden serviert. Kühle Getränke gehen über die Theke. Kellner eilen durch den Saal. Mitten im Raum haben sich zwei ältere Herren an einem Holztisch niedergelassen, reichen sich Schwarz-Weiß-Bilder. Erinnerungen an die gemeinsame Jugend, die schon 50 Jahre zurückliegt.
Darüber haben Hans Dohmen und Leo Priedigkeit miteinander lange Zeit nicht gesprochen. Doch in der vergangenen Woche haben sich sie wiedergefunden. Dohmens Sohn Thomas hat das Treffen arrangiert. Schließlich haben sich die beiden Veteranen einiges zu erzählen, gehörten sie doch zu der so erfolgreichen Jugendmannschaft von Preussen Krefeld, die damals im Eishockey-Westen das Maß der Dinge war, fast alle Spiele zweistellig gewann. Serienmeister in NRW.
Nur der KEV konnte da etwas Paroli bieten: „Aber die haben wir auch geschlagen“, sagt Dohmen, der heute im Rollstuhl sitzt. „Wir waren unschlagbar“, ergänzt Priedigkeit. Da kommen noch immer ein bisschen Stolz und Wehmut auf nach all den Jahren.
Leo Priedigkeit, heute 69, und sein Kompagnon Hans Dohmen, 68, flachsen gerne. Die Geschichten ranken um Kontaktlinsen, die Dohmen bei einem Spiel auf Frankfurter Eis verloren hatte — und die gesamte Mannschaft diese suchen musste, denn am nächsten Tag stand ja das Spiel in Bad Nauheim an. Oder über die Fahrten mit der Jugendmannschaft nach Südfrankreich, im Winter 1966/67, ein Jahr vor den Winterspielen in Grenoble.
Auch da machten die Preu-ssen wenig Federlesen mit ihren französischen Gegnern. Alle Testspiele wurden deutlich gewonnen. Von 1962 bis 1968 spielten die beiden Freunde zusammen. Hans Dohmen kam nach einem kurzen Intermezzo bei der DEG wieder zurück nach Krefeld. 1968 ging er zur Bundeswehr und hing die Schlittschuhe nach einem Fußbruch im Sommertraining an den Nagel, da war er 19.