Sport Eishallen: Politik fordert Konzept von der Verwaltung

Die Fraktionen stellen einen gemeinsamen Antrag, um Möglichkeiten und Kosten einer provisorischen Eissporttrainingsfläche zu erarbeiten. Der Zeitplan bis Herbst ist ambitioniert und kaum zu halten.

Krefeld. Die maroden Eishallen an der Westparkstraße sind eine perfekte Vorlage für den oftmals unterschiedlichen Ansatz bei Verwaltung und Politik. Und so sah sich am Donnerstag die Verwaltung im Sportausschuss einer einvernehmlichen Haltung des Gremiums gegenüber. Was nicht alle Tage vorkommt. Heraufbeschworen hatte das die Verwaltung selbst mit der Vorstellung des Gutachtens vor zwei Wochen und der Präferierung eines Neubaus. Das Gutachten aber kommt zu der Überzeugung, es sei besser zu sanieren — aus Kosten- und Zeitgründen.

In dem gemeinsamen Antrag haben SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen die Verwaltung beauftragt, bis zur Ratssitzung am 6. Juli in Abstimmung mit der Fachschaft Eissport Möglichkeiten und Kosten einer provisorischen Eissporttrainingsfläche für die seit Monaten gesperrte Werner-Rittberger Halle zu erarbeiten.

Zudem soll die Verwaltung bis zur nächsten Sitzung des Sportausschusses am 5. Oktober eine Bedarfs-, Nutzungs-, Folgekosten- und Lebenszyklusanalyse zum Eissport bzw. den Eishallen vorlegen. Der Fachausschuss bzw. der Rat sollen auf dieser Grundlage einen Grundsatzbeschluss darüber fassen können, welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden sollen — Sanierung, Neubau, welcher Standort und wie es zu finanzieren sei.

Beide Punkte werden zeitlich nicht erfüllbar sein, den Fraktionen dient das Prozedere aber als Zeichen, wer in dem Thema das Heft des Handelns in der Hand hält.

Die Kosten der Sanierung liegen laut Gutachten bei rund 15 Millionen Euro, die für den Neubau bei rund 35 Millionen Euro, entgegen der zunächst formulierten 22 Millionen Euro — das war der Rahmen für eine Halle. Angesichts der insgesamt maroden Bausubstanz der großen Sportstätten der Stadt müsse man überlegen, ob die 20 Millionen Differenz nicht besser anders verwendet würden, als in einen Neubau. Denn am Ende — von mindestens vier Jahren — stünde zwar eine schmucke Halle. Es gäbe dann aber womöglich keine Vereine mehr, die sie nutzten, weil sie bis dahin von der Bildfläche verschwunden seien.

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