Eiserner Rhein soll flüstern

Der Landtag hat sich für die A52-Variante mit Lärmschutz entschieden.

<strong>Krefeld. Schlechte Nachricht für Krefeld: Der Landtag hat gestern beschlossen, dass der Eiserne Rhein nur zwischen niederländischer Grenze und Viersen entlang der Autobahn 52 neu gebaut werden und von dort aus auf die bestehende Trasse über Krefeld nach Duisburg geführt werden soll. Immerhin wurde ein Passus in den Antrag eingebaut, der eine Verwirklichung dieser Pläne an einen ausreichenden Lärmschutz koppelt. Der Prüfantrag geht jetzt an das Bundesverkehrsministerium. Das muss sich dann mit Belgien und den Niederlanden auf eine endgültige Trassenführung einigen.

Winfried Schittges: "Der Eiserne Rhein muss an Krefeld vorbei führen"

Landtagsabgeordneter und CDU-Ratsherr der Stadt Krefeld, Winfried Schittges, hat sich bei der Abstimmung enthalten. "Das hat auch seinen Grund: Zwar ist mit dem zusätzlichen Lärmschutz-Passus ein positiver Ansatz zu erkennen", sagt er, "aber im Rat haben wir beschlossen, uns für die A40-Variante einzusetzen." Er ist auch heute noch davon überzeugt, dass der Eiserne Rhein an Krefeld vorbei geführt werden müsste. "Krefeld soll lebenswert bleiben, und dafür muss ich mich stark machen." Er werde die weitere Entwicklung sehr genau beobachten.

Petra Schneppe, Landtagsabgeordnete und SPD-Ratsfrau, sagt: "Auch wir halten weiterhin an der A40-Variante fest. Allerdings müssen wir realistisch sein: Wenn der Eiserne Rhein durch Krefeld fährt, muss dafür gesorgt werden, dass ausreichender Lärmschutz für die Bürger vorhanden ist." Das bedeute eine Kombination der Maßnahmen: Lärmschutzwände, neue Güterwaggons und Flüsterschienen. "Die Niederländer haben das bereits. Die Emissionen konnten dadurch stark verringert werden." Die Kosten für diese Maßnahmen würden sich voraussichtlich Bund und Land teilen. "Dann kann auch die Bahn zur Kasse gebeten werden."

Enttäuscht zeigt sich Jürgen Herzog, Vorsitzender des Bürgervereins Forstwald. "Krefeld kam in den Gesprächen zu wenig vor. Dabei sind hier die meisten Menschen betroffen." In Krefeld seien keine durchgängigen Lärmschutzmaßnahmen möglich. "Ab Hauptbahnhof in Richtung Uerdingen befinden sich die Schienen in Hochlage, da können keine zusätzlichen Wände gezogen werden."

"Die beste Lösung ist immer noch die A40-Variante", sagt Franz-Josef von der Hocht, Vorsitzender des Bürgervereins Oppum. "Schienen können nicht flüstern. Da wird den Leuten etwas vorgemacht." Der Eiserne Rhein dürfe nicht durch Wohnbezirke gehen. "Eigentlich haben wir ihn schon in Oppum. Der Krach ist unvorstellbar."

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