Trockenheit : Einzigartiges Naturschutzgebiet in Krefeld ist in Gefahr
Krefeld Der Anblick des Gewässers Niepkuhlen ist derzeit erschreckend. Der Grund ist der geringe Niederschlag. Bei der Stadt ist deshalb eine Arbeitsgruppe gegründet worden, die sich mit dem Thema befasst.
Es hat viel zu wenig geregnet in diesem Jahr. Das ist derzeit drastisch an den Niepkuhlen zu erkennen, die rund um die neue Brücke inzwischen weitflächig verlandet sind. Während im vorderen Teil, in der Holtmoers bei Verberg, der Wasserpegel noch relativ hoch steht, ist es im hinteren Teil vielerorts morastig. Nur großflächige Pfützen sind noch zu sehen. „Das Thema muss angegangen werden, das ist gar keine Frage“, sagt Bernhard Plenker, Leiter des Fachbereichs Umwelt.
Noch leiten die Lineg (Wasserwirtschaftsverband) aus dem Bergbau und die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Grundwasser in die Niepkuhlen ein. Allein die LEG pumpt jährlich 1,5 Millionen Kubikmeter Grundwasser am Rislerdyk, Bönnersdyk und Wallenburgdyk ab, um dort die Keller von 47 Wohnhäusern trocken zu halten. Doch nicht mehr lange – dann ist damit Schluss. Dennoch liegen die Niepkuhlen bereits jetzt trocken. „Daran erkennt man: Ausschlaggebend sind nicht die Einleitungen, sondern die Grundwasser- und Niederschlagssituation in dem Gebiet“, so Plenker.
Bereits in den 1990er-Jahren drohte das Gewässer zu versiegen
25 Jahre lang haben die Lineg und die LEG Wasser eingeleitet und die Niederschlagsmenge sei in all den Jahren gleich geblieben. Im vergangenen und in diesem Jahr sei die Situation jedoch anders. In den ersten Monaten dieses Jahres sind nur knapp 400 Milliliter an Niederschlag herunter gekommen. Auch in diesem Monat war es bis auf einen Regentag Anfang Oktober pulvertrocken. Zum Vergleich: Im langjährigen Durchschnitt sind ansonsten pro Jahr um die 750 Milliliter Regen gefallen.