Familiendrama Einsatz in Hüls: "Wir waren froh, als Verstärkung kam"

Krefeld. Immer wieder muss der Rettungsdienst in Krefeld auch zu Notfallsituationen mit Beteiligung von Kindern ausrücken. „Das sind immer besondere Situationen“, sagt Andre Wiegratz.

Andre Wiegratz war als Notarzt am Montagmorgen zur Erstversorgung der schwer verletzten Kinder vor Ort.

Andre Wiegratz war als Notarzt am Montagmorgen zur Erstversorgung der schwer verletzten Kinder vor Ort.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes in Krefeld bezeichnet den Einsatz am frühen Montagmorgen in Hüls trotzdem als außergewöhnlich hart. „Es war ein besonderer Einsatz, allein schon aufgrund der Anzahl an verletzten Kindern, die wir vor Ort aufgefunden haben“, berichtet Wiegratz.

„Es war eine schwierige Situation.“ Alle drei Kinder hatten nach dem Fall aus rund acht Metern schwere Verletzungen erlitten.

Um 4.45 Uhr setzt ein Radfahrer nach dem Auffinden der Kinder den Notruf ab. Kurz darauf sind die ersten Einsatzkräfte vor Ort. „Alle waren dann froh, als Verstärkung kam und wir ausreichend Personal vor Ort hatten, um die Kinder einzeln zu versorgen.“ Insgesamt sind die Retter mit fünf Rettungswagen und drei Notärzten an der Klever Straße im Einsatz, um die drei schwer verletzten Kinder zu versorgen.

Wiegratz und sein Team müssen vor Ort trotz der emotional sicherlich nicht einfachen Situation funktionieren. „Das ist unser Beruf“, sagt er, bevor er berichtet, dass viele Kollegen natürlich auch Kinder hätten. Nach der Notversorgung werden die beiden Jungen (3/5) und das Mädchen (6) in ein Krefelder Krankenhaus gebracht.

„Die weitere Versorgung obliegt dann dem Krankenhaus, wir haben unsere Arbeit getan. Eine Rückmeldung über den Gesundheitszustand der Betroffenen gibt es bei der Vielzahl der Fälle oftmals nicht automatisch“, so Wiegratz. In diesem Fall jedoch wird es sie gegeben haben. Und alle Retter werden erleichtert, gewesen sein, dass am gestrigen Vormittag von Staatsanwaltschaft und Polizei die Mitteilung kam, dass alle drei Kinder nicht mehr in Lebensgefahr schweben.

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