Nachtsafari Eine Nacht im Krefelder Zoo

Die Nachtsafari bietet Zoo-Fans die Möglichkeit, die Tiere zu später Stunde zu besuchen.

Nachtsafari: Eine Nacht im Krefelder Zoo
Foto: Marc Mocnik

Krefeld. Herr Dandu beobachtet die vielen Menschen neugierig. Das Nandu-Männchen scheint etwas irritiert, wo um 21 Uhr abends die ganzen Besucher herkommen. Was Laufvogel Herr Dandu nicht wissen kann: An diesem Abend findet eine Nachtsafari im Krefelder Zoo statt. Etliche Tiere schlafen schon, aber „für viele beginnt jetzt erst der Tag“, so Ede Booms, Zooführerin, die die Nachtsafari leitet.

Der erste Halt bei Herr Dandu und seinen Frauen wird von einer Anekdote von Booms begleitet: „Wenn ich tagsüber hier vorbeilaufe, höre ich ganz viele Eltern, die ihren Kindern erklären, dass es sich bei den Tieren um Sträuße handele - da muss ich dann schon ab und zu schmunzeln und erklären, dass es Nandus sind“, so Booms.

Überraschungen bei der Nachtsafari
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Überraschungen bei der Nachtsafari

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Der nächste Weg führt in das Forscherhaus. Da es draußen noch etwas regnet und viele Tiere sich verkrümelt haben, gibt es dort mehr zu sehen. Im Forscherhaus zeigt Booms den Teilnehmern eine afrikanische Riesenschnecke, Stabschrecken und die Vogelspinne Käthe. Bei letzterem Tier gehen viele der Teilnehmer einige Schritte zurück. Eine Vogelspinne sorgt doch für ziemlich viel Respekt.

Aber Booms weist auch auf die Nützlichkeit von Spinnen hin: „Würde man alle Spinnen der Welt eliminieren, würde es noch circa ein halbes Jahre dauern, bis wir alle nicht mehr leben würden, weil es zu einer Überbevölkerung der Insekten kommen würde.“

Als es draußen etwas aufklart, geht es zu den Ameisenbären, die allerdings schon schlafen. Booms berichtet von dem Mythos, der sich um diese Tiere rankt: „Viele denken bei den Ameisenbären an Paulchen Panther und die blaue Elise. Das ist aber falsch. Die blaue Elise ist ein Erdferkel und kein Ameisenbär.“

Besonders erfreut über den späten Besuch ist der Nachwuchs der Schneeleoparden. Die beiden Jungen, die mittlerweile ein Jahr alt sind, „freuen sich immer sehr, wenn ich abends hier mit Besuchern vorbeikomme“, so Booms. Das zeigt sich auch an diesem Abend. Einer springt aufgeregt hin und her und freut sich sichtlich, über die Gelegenheit herumzutollen: „Bei den Kleinen merkt man den Spieltrieb noch sehr deutlich. In der Wildnis sind die Tiere allerdings nicht zu unterschätzen. Schneeleoparden können bis zu 16 Meter weit springen.“

Inge Vorwig und Regina Fürst-Geine sind zum ersten Mal bei einer Nachtsafari dabei und zeigen sich über die ungewohnte Atmosphäre ganz begeistert: „Tagsüber sind sehr viele Menschen hier und es ist laut. Nachts hört man ganz andere Geräusche. Außerdem ist es interessant, den Anekdoten aus dem Zoo zu lauschen.“

Zum Schluss geht es ins Regenwaldhaus. Hier hat für viele Tiere der Tag jetzt erst richtig begonnen. Unzählige Fledermäuse fliegen über unsere Köpfe hinweg. Die Nachtschwärmer müssen zur Zeit zugefüttert werden, dass heißt „sie müssen circa 1000-mal in einer Nacht die Tränke anfliegen“, berichtet Booms. Dominik Otto und Tobias Günnel haben sich sehr spontan entschieden, an der Nachtsafari teilzunehmen: „Wir wollten einfach gerne mal den Zoo nachts sehen“.

Dazu haben die Teilnehmer der Safari ausreichend Gelegenheit. Und während die Teilnehmer langsam nach Hause gehen, werden sie von zahlreichen Tiergeräuschen begleitet.

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