Tag des Down-Syndroms Eine Entscheidung für das Leben

Dass Andrej das Down-Syndrom hat, wussten seine Eltern bereits vor seiner Geburt. Bewusst haben sie sich für den Jungen entschieden.

Stefan und Juliana Panescu wussten schon vor Andrejs Geburt, dass ihr Kind das Down-Syndrom hat. Sie sind froh, dass sie sich für ein Leben mit ihm entschieden haben — auch wenn es keine leichte Entscheidung war.

Stefan und Juliana Panescu wussten schon vor Andrejs Geburt, dass ihr Kind das Down-Syndrom hat. Sie sind froh, dass sie sich für ein Leben mit ihm entschieden haben — auch wenn es keine leichte Entscheidung war.

Krefeld. Im Wohnzimmer hat die Familie eine wunderschöne Ikone stehen: „Wir sind russisch-orthodox“, sagt Stefan Panescu. Das mag auch der Grund dafür sein, dass seine Frau und er sich für die Geburt ihres Sohnes Andrej Lukasz entschieden haben. Denn das rumänische Ehepaar wusste schon bevor das Baby auf die Welt kam, dass der Junge das Down-Syndrom hat.

Nach mehreren Untersuchungen dann die Gewissheit: Trisomie 21

„Wir haben erst eine Blutuntersuchung gemacht“, sagt der Vater. „Dann hat die Frauenärztin uns eine Fruchtwasseruntersuchung empfohlen“, sagt er und seine Stimme wird ein bisschen dunkler. „Dann wussten wir es.“ Das Ehepaar schaut sich an und erinnert sich: „Das war eine schwere Entscheidung.“ Nun ist der Junge mit dem Down-Syndrom da. Er kam im Helios auf die Welt.

Vater Stefan Panescu kam schon vor acht Jahren aus Rumänien nach Krefeld und spricht prima Deutsch. Er hat es in der Schule gelernt: „Ich wollte immer irgendwann hierher kommen“, sagt er. Inzwischen ist er richtig angekommen: „Ich habe gute Freunde gefunden.“

Seine beiden Besten gehören zur Rentnergeneration, Panescu kauft für sie ein und hilft ihnen auch bei anderen Dingen. Für Panescu ist das eine Selbstverständlichkeit. Und deswegen ist er auch froh über die Unterstützung, die sein kleiner Sohn bekommt. Der kleine Andrej, geboren im September 2015, kann noch keine Wörter, er kommuniziert mit Tönen und mit Gesten. Seine Eltern wissen fast immer, was er möchte. Und seine große Schwester Stefania (11) sowieso.

Seine Familie versteht Andrej auch ohne Worte

Für Kinder wie Andrej gibt es in Krefeld Unterstützungsangebote. Da gibt es zum einen die „mobile Hausfrühförderung des Heilpädagogischen Zentrums“. Einmal in der Woche kommt eine Mitarbeiterin, die mit Andrej spielt: „Er hat mit ihr Krabbeln gelernt“, sagt der Vater. Zusätzlich bekommt Andrej einmal in der Woche Physiotherapie in einer niedergelassenen Praxis. Auch die Flexiblen Familienhilfen der Lebenshilfe bieten Unterstützung und Förderung.

Die elfjährige Stefania ist erst vor zwei Jahren — zusammen mit der Mutter — nach Deutschland gekommen. Sie spricht bereits akzentfrei Deutsch und verabredet sich mit ihrer Freundin zum Training. Die beiden üben als Tanzmariechen in der TSV Uerdinger Rheingarde — nach dem Karneval ist vor dem Karneval.

Stefania besucht die Ter Meer Gesamtschule. „Stefania hat so schnell Deutsch gelernt, dass sie keine Klasse wiederholen musste“, sagt Papa Stefan Panescu. Er hat ihr schon früh deutsche Gedichte aufgesagt und mit ihr Lieder gesungen.

Gesprochen wird in der Familie aber Rumänisch. Mutter Juliana Panescu versteht auch schon ziemlich gut Deutsch, aber ihre Antworten gibt sie auf Rumänisch. Stefan Panescu übersetzt.

Seit kurzem ist Andrej im Kindergarten St. Peter in Uerdingen angemeldet. Als die Panescus sich dort vorstellten, krabbelte der Kleine gleich auf eine junge Mitarbeiterin zu, die ihn sofort ins Herz schloss: Auch sie hat das Down-Syndrom.

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