Eine Ehrung für den Mühlenspecht

Tischlermeister Willi Hanenberg wird mit dem Diamantenen Meisterbrief ausgezeichnet.

Eine Ehrung für den Mühlenspecht
Foto: Kreishandwerkerschaft

Eine Urkunde für Willi Hanenberg aus Oppum, Blumen für seine Ehefrau Helma: 60 Jahre nach seiner Meisterprüfung im Tischlerhandwerk wurde Hanenberg mit dem Diamantenen Meisterbrief geehrt. Peter Flümann, Obermeister der Tischler-Innung Krefeld, und Paul Neukirchen, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, überreichten die Auszeichnung. An der Feier in den Räumen der Kreishandwerkerschaft nahm auch Jan Simons teil, Ehrenobermeister der Krefelder Tischler-Innung und ein Weggefährte Hanenbergs.

1958 legte Willi Hanenberg nach Besuch der Meisterschule in Beckum/Westfalen seine Meisterprüfung ab. Er hatte zunächst eine Lehre zum Stellmacher gemacht. Nach der Meisterprüfung stieg er in den Betrieb seines Onkels Theodor Zens ein, später übernahm er die Bau- und Möbelschreinerei an der Hauptstraße in Oppum ganz. Bis zu zehn Mitarbeiter beschäftigte er.

„Meine engste Mitarbeiterin und Bürochefin war meine Frau Helma“, sagt Willi Hanenberg, „sonst hätte das nicht funktioniert.“ Seine Frau erledigte die Schreibtisch- und Verwaltungsarbeit. „Wir hatten nie einen Anrufbeantworter“, erinnert sich Helma Hanenberg. „Die Anrufe von Kunden wurden sofort angenommen.“

Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich der Jubilar auch viele Jahre im Ehrenamt: Er war 22 Jahre lang, von 1977 bis 1999, im Vorstand der Tischler-Innung Krefeld tätig. Im Jahr 2001, mit 69 Jahren, trat der Handwerksunternehmer in den Ruhestand und verpachtete den Betrieb. Ein großes Hobby des heute 85-Jährigen ist ein gut sichtbares Wahrzeichen seines Stadtteils: Zur Sanierung der Geismühle, von der Autobahn 57 bestens auch von Vorbeifahrenden zu sehen, gründete sich 2004 der Bauverein Geismühle. Hanenberg trat sofort ein und wurde gleich zweiter Vorsitzender. Das ist er auch heute noch. Er bietet Führungen durch die restaurierte Mühle an und kümmert sich mit Vereinskollegen der „Mühlenspechte“, wie sie genannt werden, auch um die Technik. In vielen tausend Stunden Arbeit fertigte er zudem ein maßstabsgetreues, etwa anderthalb Meter hohes Modell der historischen Anlage.

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