Kriminalitätsstatistik „Einbruch ist wie ein Todesfall“

Polizei erläutert im Verwaltungsausschuss die Kriminalitätsstatistik.

Kriminalitätsstatistik: „Einbruch ist wie ein Todesfall“
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Krefeld. „Ein Wohnungseinbruch fühlt sich für Betroffene oft fast wie ein Todesfall in der Familie an.“ So beschreibt Polizei-Hauptkommissar Wolfgang Lindner die Gefühle von Menschen, in deren intimen Bereich fremde Kriminelle eingedrungen, ihn durchwühlt, vielleicht zerstört und wertvolle Güter gestohlen haben. Trösten kann Lindner allerdings mit einer „außerordentlich guten“ Aufklärungsquote von 27 Prozent. Das ist die Spitzenposition unter den Großstädten in NRW. 2013 lag diese Quote noch bei 24 Prozent. Lindner stellte diese Zahlen als Bilanz für 2014 im Ausschuss für Verwaltung, Vergabe, Ordnung und Sicherheit vor.

In absoluten Zahlen verringerten sich die Wohnungseinbrüche um 116 Fälle auf 730. Das ist ein Rückgang um knapp 14 Prozent. Den Rückgang führt Lindner auf zwei Dinge zurück: Auf eine massive Kampagne der Polizei im vergangenen Jahr und auf eine verbesserte Ausstattung der Häuser und Wohnungen mit Sicherungseinrichtungen. Auch der Anstieg der Zahl der versuchten Einbrüche belege dies. Auch das sei letztlich auf die Präventionsarbeit der Polizei zurückzuführen.

Zwar stieg die Zahl der Gesamtkriminalität in der Stadt um 4,8 Prozent an und lag im Vorjahr bei 23 290 — ein Anstieg um genau 1071 Fälle. Dabei ermittelte die Polizei knapp 10 000 Tatverdächtige. Insgesamt verzeichnete die Behörde für 2014 eine Aufklärungsquote von 56 Prozent, im Vergleich zu 2013 ein Plus von sechs Punkten.

In wichtigen Feldern konnte Lindner im Bereich der Gewaltkriminalität für 2014 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um rund elf Prozent auf 649 Fälle bilanzieren. Die Aufklärungsquote wuchs dabei geringfügig auf 70 Prozent (69). Für Lindner ist der Rückgang im Bereich der Straßenkriminalität mit dem weiteren Rückgang auch beim Anteil der Tatverdächtigen im Alter von unter 21 Jahren verbunden. Dagegen wuchs die Zahl der Taschendiebstähle um rund 20 Prozent auf 730 Fälle an.

Im Bereich der gefährlichen und schweren Körperverletzungen sanken die registrierten Fälle um mehr als 22 Prozent und verringerten sich von 480 auf 372 Delikte. Im Bereich der Betrugsfälle wuchs die Zahl um fast 30 Prozent auf rund 5400 Fälle. Die Aufklärungsquote liegt hier aber bei 77 Prozent. Lindner: „Das Anwachsen liegt an Betrügereien mit Schnäppchen im Internet. Ich kann nur warnen, Finger weg vor solchen Schnäppchen.“ et

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