Spiel ohne Ranzen Ein Spieleparadies für Kinder

Malen, basteln, Ponyreiten — bis zum 23. Juli gibt es für Kinder bei „Spiel ohne Ranzen“ auf der Stadtwaldwiese viel zu erleben.

Krefeld. So stellen sich Kinder bestimmt das Paradies vor. Anstatt Mathe und Deutsch baut man Drachen, sieht sich ein Kasperletheater an, darf selbst in einem Zirkus jonglieren oder es mit Zumba-Tanz, Töpfern oder Völkerball versuchen. Dies ist nur eine kleine Aufzählung der Angebote, die es bei der 42. Auflage von „Spiel ohne Ranzen“ auf der Stadtwaldwiese gibt.

Los ging es am Samstag — da war bereits schon richtig was los. Die elfjährigen Tobias, Sandra und Simon hatten sich gemeinsam mit Jannick (15) für einen speziellen Spielplatz entschieden. Für einen, wo viel Holz herumlag. „Wir bauen uns jetzt eine kleine Hütte“, sagten die Jungs, die gerade damit begannen, an einer Palette Holzplatten anzunageln. Da störte es auch nicht, als nicht alle Schläge sofort die Nägel trafen.

„Den Bau-Spielplatz fand ich früher auch am schönsten“, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer, der das noch bis zum Sonntag, 23. Juli, stattfindende Fest freigab. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, den vielen Helfern zu danken. Allen voran der Vorsitzenden des Arbeitskreises Krefelder Frauenverbände, Kerstin Jensen, die einmal mehr die Aktion mit ihrem 30-köpfigen Team auf die Beine gestellt und koordiniert hat. „Wir fordern keine Beiträge, sondern wollen damit einen Beitrag zu mehr Freundschaft und Toleranz leisten“, sagte Kerstin Jensen.

Zurück zu den Kindern. Die hatten wirklich die Qual der Wahl. Für den einen war das Schlittschuhlaufen auf der Kunsteisbahn genau das Richtige, für andere die JRK-Olympiade oder die Modenschau. Andere wiederum betätigten sich eher kreativ. „Ich baue den Nistkasten für meinen Opa“, sagte die sechsjährige Sophia, die von den Jung-Jägern Marianne Lewis und Daniel Tüben die entsprechende Anleitung bekam. Phil (8) hatte sich ebenfalls für einen Nistkasten entschieden, weil er am Gartenteich ständig Vögel beobachtet. „Die Idee ist toll, vor allem, weil das alles nichts kostet“, äußerte sich eine begeisterte Mutter über die Aktion.

Etwa 50 Meter weiter wurden unter Federführung des SKF handzahme Schmetterlinge gefaltet und bemalt. Das war eher was für Mädchen. Denn die Jungs stürzten sich direkt auf den Kicker. Einer konnte aber leider nicht aktiv mitmachen: Der siebenjährige Timo hatte sich beim Schwimmen eine Prellung des rechten Unterbeines zugezogen und kam im Rollstuhl. Auch er fand schnell etwas Passendes: erst einmal eine Fahrt mit der Western-Eisenbahn durch das Freizeitparkgelände.

Während die Kinder mit Kistenklettern beschäftigt waren oder Perlen zu bunten Bildern zusammensetzten, nutzten viele Eltern die Gelegenheit, unter den schattigen Bäumen einen Kaffee zu trinken oder ein Stück Kuchen zu essen. „Ich bin schon seit 38 Jahren dabei, es macht den Kindern hier immer wieder großen Spaß“, erzählte die Krefelderin Klaudia Kleineidam. Ihr Sohn Vincent (10) war gerade beim Hämmern. Karina Franke war mit Nelly (7) und Niko (13) gekommen. „Ein Super-Angebot, was hier gemacht wird“, lautete ihr Kommentar.

„Ich habe am Morgen noch ein wenig mit meinem Opa gespielt“, meinte Noah (7), der eher etwas ruhiges vorzog. Er spielte mit Thomas Cieslik vom Schachclub „Turm“ eine Partie. Viel los war ferner bei der Krefelder Christengemeinde, die neben Gitarrenspielern oder Tiermasken zum Reiten die Ponys „Lukas“ und „Lucarno“ mitgebracht hatte. Die Kempenerin Corinna Kahles hatte die Tiere mitgebracht — und somit vielen Mädchen einen Traum erfüllt. Hach! Was ein wahres Spieleparadies.

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