Ein neuer Shop für Burg Linn

Der schöne Verkaufsraum ist ein Meilenstein für das Museum. Doch die Sorgen bleiben.

Krefeld. Kalte Füße kriegt hier niemand mehr. Die Mitarbeiter des Museums Burg Linn, die jahrelang in einem engen, zugigen Flur hinter der Kasse gesessen haben, spüren jetzt die Wärme einer Fußbodenheizung unter den Sohlen. Der neue Museumsshop mit Kasse, der am Freitag erstmals geöffnet hatte, sieht nicht nur gut aus - er fühlt sich auch gut an.

Im ehemaligen Aufenthaltsraum und in der benachbarten Garage ist der moderne Verkaufsraum entstanden, auf roten Fliesen, mit hölzerner Theke und unter hohen Decken. "Wir haben den richtigen Ton getroffen", findet Eva-Maria Eifert von der Bauverwaltung. "Das ist schön einfach, nicht zu überkandidelt." Architekt Martin Busch hat viele alte, vorhandene Materialien benutzt, nichts Modernes übergestülpt.

Politiker und Verwaltung sind zufrieden mit dem Ergebnis. Von "großen Anstrengungen" im Vorfeld spricht Kulturdezernent Roland Schneider und meint wohl die Jahre und Jahrzehnte, in denen in Linn so gut wie gar nichts passiert ist. Erst mit dem Geldsegen aus dem Konjunkturpaket II wollte die Stadt sich Renovierung und Umbau leisten. Da schneite es längst ins Dach, Teile des Gebäudes waren aus Sicherheitsgründen gesperrt, die Fassaden marode. "Das war kein schöner Anblick", sagt der Museumschef Christoph Reichmann.

Er hofft, dass durch den neuen Shop Besucher der Burg Linn vermehrt auf die Schätze des benachbarten Museums aufmerksam werden. Seit gestern verteilen die Damen hinter der Kasse jedenfalls Handzettel mit einem Lageplan, auch das Textilmuseum ist mit drauf. Die Erlöse aus dem Shop kommen laut Reichmann dem Museum zugute.

Doch nicht nur beim Direktor mischt sich Unbehagen in die Freude. Denn die Sparvorschläge der Politik sehen eine deutliche Reduzierung seines Etats und den Abbau von vier Stellen in den Linner Museen vor. "Wenn das so kommt, sieht es düster aus", sagt Reichmann auf Nachfrage.

"Unser Wechselausstellungsbetrieb bricht dann zusammen." Noch hofft er, dass die Vorschläge nicht realisiert werden - erst recht nicht, nachdem 1,15 Millionen Euro ins Museum investiert wurden. "Da wäre es doch ein Widerspruch, anschließend den Betrieb lahmzulegen."

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