Ein Herz für Tiere: Vom Hobby, Schafe zu züchten
Herbert Läckes ist in seiner Freizeit Schäfer. Der Beamte hat vor 14 Jahren seine Leidenschaft für die Vierbeiner entdeckt.
Krefeld. Herbert Läckes rennt über die Weide und versucht das kleine Lamm, das vor wenigen Wochen zur Welt gekommen ist, zu fangen. Doch Mutter Emmily ist schneller und weiß ihr Lämmchen zu beschützen. „Vorführeffekt“, sagt Ehefrau Monika Läckes, die das Geschehen amüsiert verfolgt und dabei ihr 30-jähriges Pferd Saboy streichelt. Die Eheleute betreiben seit gut 14 Jahren Schafzucht als Hobby. Insgesamt neun Schafe halten sie auf dem Hacksteinhof.
In der Nacht auf den 10. Januar wurde das Lamm geboren. Dieser Umstand ist neben Mutter Emmily auch Läckes’ Zuchtbock Nemo zu verdanken. Dieser hat zwar nur noch ein Horn, weil ihm das andere ins Gesicht gewachsen ist und vom Tierarzt entfernt werden musste, ist aber ansonsten noch gesund und paarungsfreudig. „Die ersten drei Wochen nach der Geburt sind besonders kritisch, da muss man immer ein Auge auf das Lamm haben“, sagt Herbert Läckes.
Aus diesem Grund gebe man dem Jungtier auch noch keinen Namen. „Man weiß halt nicht, ob es nicht doch noch stirbt“, bringt es Monika Läckes auf den Punkt. Emmily, Nemo und die anderen Schafe gehören zur Gattung der Merino-Schwarzkopfschafe und werden von den Eheleuten nur zu Zuchtzwecken gehalten. „Sie dienen somit nicht der Fleischproduktion“, erklärt Monika Läckes.
Geschoren werden die Tiere einmal im Jahr. Profis seien mit dem Entfernen der Wolle innerhalb von wenigen Minuten fertig. „Ich selbst nehme mir etwas mehr Zeit, versuche es besonders schonend zu machen und brauche gut eine halbe Stunde pro Schaf“, erzählt Herbert Läckes. Gut einen Zentimeter Fell lässt er stehen, damit die Schafe „nicht ganz nackig“ sind.
Geld verdienen die Eheleute Läckes mit ihrer Schafzucht nicht. Im Gegenteil: Sie stecken Geld in ihr Hobby hinein. Schließlich benötigen die Tiere Futter und tierärztliche Versorgung. Damit sich eine solche Zucht rechne, brauche man schon mindestens 50 Schafe, erklärt Läckes. „Ein befreundeter Schäfer aus Mönchengladbach hat 800 Schafe, der macht das hauptberuflich.“ Herbert Läckes verdient seinen Lebensunterhalt als Beamter. In ganz Krefeld gebe es nur wenige Schafzüchter. „Schon mehr als eine Handvoll, aber auf jeden Fall weniger als ein Dutzend“, schätzt Herbert Läckes, der eine Ausbildung zum Schäfer absolviert hat.