Krefeld Ein Haus mit Produkten "Made in Krefeld"

Was Krefeld alles Besonderes zu bieten hat, zeigt das Stadtmarketing in einer dreiwöchigen Ausstellung am Albrechtplatz 15.

Krefeld: Ein Haus mit Produkten "Made in Krefeld"
Foto: Dirk Jochmann

Da bekommt die Kulturtasche doch eine ganz andere Bedeutung. Es ist nicht das ungeliebte Ding für Seife und Zahnbürste gemeint, sondern „Kulturbeutelz“, Taschen gefertigt aus ausrangierten Bühnenbildern des Stadttheaters. Sie sind beim neuen Perspektivwechsel-Projekt in einem eigens dafür geschaffenen „Produkthaus“ ebenso zu sehen, wie der Tango mit dem Krefelder Bandoneon oder der Quilt aus der Seidenstadt, bei dem es heißt: Malen mit Stoff und Garn. Sie sind schon erfinderisch, die Krefelder, und sie waren es schon immer.

Um „made in Krefeld“ geht es in diesem Jahr beim Perspektivwechsel. Für das neue Projekt wird das Wohnhaus am Albrechtplatz 15 zum „Produkthaus“, in dem es viel zu sehen gibt, was die Bürger schaffen und einst schufen. Wobei die Herkunftsbezeichnung auch beim Bau des „Produkthauses“ selbst zieht, denn es ist ein „Krefelder Haus“, schmal mit drei Fenstern und nach hinten offen zum Hof oder Garten. „Der Eigentümer hat uns das Wohnhaus auf Vermittlung der Initiative ,Zukunft durch Industrie‘ für einen knappen Monat zur kostenfreien Nutzung überlassen“, berichtet Uli Cloos, Fachbereichsleiter Marketing. „Wir werden es nicht renovieren, sondern nur putzen, um zu zeigen, wie es nach dem Auszug eben aussieht.“

In 25 Tagen werden 21 Veranstaltungen in dieser ,made in Krefeld‘-Zentrale vorgeführt.“ Beispiel: Bei einer Videoinstallation im „Wohnzimmer“ heißt es „Kopfhörer auf“ und eintauchen in eine faszinierende Welt. Cloos: „65 Sekunden hinter die Kulissen gucken und hören. 65 Sekunden Menschen kennenlernen, mit dem, was sie in Krefeld machen.“ Die Dauer-Videoinstallation ist überschrieben mit: „Krefeld 65.0“. Diese Zahl 65 steht für noch mehr als nur die Zeit. Sie symbolisiert auch das 650-Jahr-Jubiläum der Stadt in 2023, auf das der Perspektivwechsel hinausläuft. „Dann möchten wir unser Ziel, die höhere Identifikation der Krefelder mit ihrer Stadt und die verbesserte Wahrnehmung von außen geschafft haben.“

Nach dem „made in Krefeld“ einer innovativen Stadt in diesem Jahr folgen 2019 die Architektur der Moderne mit 100 Jahren Bauhaus, und 2021 die Stadtkultur mit Kunstprojekten und Ausstellungen in den Museen und das Dreispartentheater.

Zurück in dieses Jahr und ins Produkthaus mit seinen Angeboten: „Die Besucher zoomen sich im ,Gästezimmer‘ die Krefelder Patente groß. Mit vorhandenen Lupen und Lupenbrillen lassen sich die ,kleinen‘ Ideen und Erfinder aus der Datenmasse herauslösen und erzählen dadurch ihre eigene ,made in Krefeld‘ Geschichte“, erläutert Ulrich Cloos.

An den Zimmerwänden hängen zusätzlich Tafeln, auf denen die Erfindungen der Stadt abgebildet sind. Und dann gibt es für die Besucher — 90 sind jeweils gleichzeitig zugelassen — unter anderem Angebote von Poetry Slammern unter Leitung von Johannes Floehr, Tango-Schnupperkurse mit der Geschichte des Bandoneons, Gin-Tasting mit Martin Kern, Braukunst wird zelebriert und die „Kulturbeutelz“ von Violette Zerni ausgestellt.

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