Attraktive Innenstadt Behnisch-Haus soll belebt werden

Krefeld · Neuer Eigentümer schaut sich Objekt vor Ort genau an und entwickelt Konzept zur Revitalisierung.

 Im August 2004 fotografierte Jürgen Brefort das Behnisch-Haus aus der Luft. Gut ist hier die Architektur das langgestreckten Baukörpers zwischen Peters- und Lohstraße zu erkennen. Die Werkkunstschule steht noch (oben im Bild), die Fläche der künftigen Ostwall-Passage (links oben) ist noch mit Altbestand bebaut.

Im August 2004 fotografierte Jürgen Brefort das Behnisch-Haus aus der Luft. Gut ist hier die Architektur das langgestreckten Baukörpers zwischen Peters- und Lohstraße zu erkennen. Die Werkkunstschule steht noch (oben im Bild), die Fläche der künftigen Ostwall-Passage (links oben) ist noch mit Altbestand bebaut.

Foto: Jürgen Brefort

Der architektonische Glanz des Behnisch-Hauses brökelt. Als 2002 der Entwurf des deutschen Star-Architekten Günter Behnisch zwischen Peters- und Lohstraße auf 450 Metern fertig gebaut und eingeweiht war, waren die Meinungen in der Gesellschaft gespalten. Die einen fanden den Bau gelungen, die anderen überdimensioniert und an der falschen Stelle. Die Vermietung erwies sich von Anfang an als schwierig. Vor dem Verkauf an die Corestate Capital Group im Juni 2016 war aber der größte Teil der Flächen vermietet und belebt. Doch zeitgleich mit dem Bau des neuen Verwaltungsgebäude und der Ostwall-Passage der Krefelder Wohnstätte geriet die Vermietung ins Wanken. Inzwischen steht ein Großteil der Fläche im Erdgeschoss leer, weitere Geschäftsinhaber wie der Friseur Bols & Bols haben ihren zeitnahen Weggang angekündigt. Die Corestate als Asset Manager will nun gezielt gegensteuern.

Mit dem Eigentümerwechsel mehrten sich die Klagen

Das Luxemburger Unternehmen hatte vor drei Jahren das Gebäude von Luximo DE 2 erworben und in einen Fonds eingebracht , um sein Portfolio von Geschäftshäusern in deutschen Mittelstädten weiter auszubauen. Seit dem Eigentümerwechsel mehrten sich die Klagen von Mietern darüber, dass das Umfeld nicht mehr gepflegt werde. Taubendreck auf den Scheiben, die nicht geputzt werden, dick ausgestreutes Vogelfutter vor den Ladenlokalen, das nicht beseitigt werde, Schmutz und nicht funktionierende Automaten in der Tiefgarage, die auch noch durch einen Betreiberwechsel teurer geworden sind.

Auch die langjährigen Betreiber der Bar Celona hatten über Probleme im Umfeld geklagt. Sie haben inzwischen ebenso geschlossen, wie zuvor das Frozen Yoghurt und das Schlösser im nördlichen Teil des Gebäudes. Zuletzt waren viele Türen und Fenster kaputt. „Das war sturmbedingt“, sagte ein Vertreter der Atos Property Management GmbH in Essen, die für das Gebäudemanagement zuständig ist, im Frühjahr aus Nachfrage unserer Zeitung. Neben dem Bar Celona waren das Vapiano, die Sparkasse und die Stadtverwaltung (mit dem Fachbereich Schule) betroffen. Kurzfristig war mit dem Austausch der Scheiben begonnen worden.

Bei Ortstermin in Krefeld auch den Stadtmarkt miteinbezogen

All das hat den Eigentümer bewogen, sich intensiv selber das gesamte Gebäude und Umfeld vor Ort anzuschauen. Auch andere Protagonisten sind dazu eingeladen worden. So beispielsweise auch Vertreter des nahen Stadtmarktes, die unter den Leerständen im Behnisch-Haus ebenso wie unter den großen langjährigen Baustellen auf der Petersstraße zu leiden haben. „Wir sind uns der Bedeutung des Behnisch-Hauses sowohl als eigenständiger Anziehungspunkt für die Krefelder wie auch für das nahe Umfeld des Standortes bewusst“, betont Unternehmenssprecher Jorge Person. Corestate setze aktuell ein Revitalisierungskonzept um, welches eine deutliche Steigerung der Attraktivität des Objekts zum Ziel hat – gleichermaßen für ansässiges oder sich ansiedelndes Gewerbe wie auch für die Besucher. Dies schließe auch die Vermietung von derzeit leerstehenden Flächen mit ein.

Was genau geplant ist, ob es neue Zuschnitte für mögliche neue Mieter aus dem Einzelhandelsbereich gibt, will Person derzeit mit Rücksicht auf laufende Verhandlungen nicht sagen. Nach WZ.Informationen könnten auch die einst geplanten Rolltreppen eingebaut werden, für die es im südlichen Teil neben dem Vapiano einen gläsernen Anbau gibt. Dann wäre auch die erste Etage des Hauses besser zu nutzen. Die Chancen für eine Revitalisierung des Behnisch-Hauses stehen gut.

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