Politik Eigenlob aus dem Landtag

Krefeld · Un-Parteiisch Die CDU freut sich, dass der Ausbau der Familienzentren weitergeht.

 Eines der hiesigen Familienzentren befindet sich an der Arndtstraße in Uerdingen.

Eines der hiesigen Familienzentren befindet sich an der Arndtstraße in Uerdingen.

Foto: Andreas Bischof

Die Mitteilung „Wir wollen Nordrhein-Westfalen noch familienfreundlicher machen. Das haben wir im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Jetzt sorgt die NRW-Koalition für mehr Familienzentren in unserem Land.“ Die Krefelder CDU-Landtagsabgeordneten Britta Oellers und Marc Blondin bringen in einem „Brief aus Düsseldorf“ – einer E-Mail an die Presse – ihre Freude über 150 neue Familienzentren in NRW zum Ausdruck. Zwei davon sollen in Krefeld aufgebaut werden. „Starke Familien bedeuten eine starke Gesellschaft. Familienfreundlichkeit haben wir im Koalitionsvertrag festgeschrieben“, heißt es in der Mitteilung. Man freue sich, dass die NRW-Koalition dieses wichtige Versprechen mit weiteren 150 Familienzentren einhalte. Das Konzept der Familienzentren riefen CDU und FDP bereits im Jahr 2006 ins Leben. Deswegen sei es das erklärte Ziel, „in dieser Legislaturperiode an diese Erfolgsgeschichte anzuknüpfen und die Familienzentren qualitativ und quantitativ auszubauen“.

Der Zusammenhang NRW hat im Jahr 2006 als erstes Bundesland Familienzentren eingeführt. Sie fungieren als Anlaufstelle für alle Familien im Stadtteil, kurze Wege und schnelle Hilfe sollen bei Fragen und Problemen rund um Kinder und Familie ermöglicht werden. Das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ wird stets für vier Jahre verliehen und kann verlängert werden. Um das Gütesiegel zu erhalten, muss eine Kita einige Kriterien erfüllen und mit anderen Beratungs- und Hilfsangeboten kooperieren, um ein breites Hilfsangebot bereitzustellen. In Krefeld gibt es im aktuellen Kindergartenjahr 34 Familienzentren.

Die Bewertung Wenn zwei CDU-Abgeordnete ihre Freude darüber zum Ausdruck bringen, dass die Landesregierung, an der ihre Partei beteiligt ist, ein Versprechen einhält, dann klingt das erstmal ein wenig seltsam. Tatsächlich möchten Oellers und Blondin in ihrem „Brief aus Düsseldorf“ vor allem darauf hinweisen, dass der Ausbau der Familienzentren im Land unter der rot-grünen Vorgängerregierung zwischenzeitlich stockte. Dass der Ausbau nun wieder verstärkt vorangetrieben wird, ist in der Tat eine gute Nachricht. Besonders die Erhöhung der Zuschüsse für die Familienzentren von rund 13 000 auf 20 000 Euro, die sich durch die Reform des Kinderbildungsgesetzes ergibt, wäre erwähnenswert gewesen. Ab dem Kindergartenjahr 2020/2021 fließen nämlich insgesamt rund 20 Millionen zusätzliche Euro in die Familienzentren. Die Nachricht, dass es bald 150 neue Zentren geben soll, ist indes nicht ganz so neu, denn auch zum aktuellen und vergangenen Kindergartenjahr wurden jeweils bereits 150 neue Familienzentren in NRW aufgebaut. Vielleicht wirkte das Klopfen der CDU-Landtagsabgeordneten auf die eigenen Schultern deswegen nun ein wenig unbeholfen. Verdient ist es aber trotzdem.

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