Krefeld Dubioser Prozess um brutalen Raubüberfall - Freispruch

89-Jährige wurde gefesselt und um 7000 Euro beraubt. DNA-Spuren nutzlos für die Staatsanwaltschaft.

Symbolfoto

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Foto: Peter Steffen

Krefeld. Der Freispruch für den 48-jährigen Angeklagten passt zum dubiosen Prozess um einen Raubüberfall auf eine 89 Jahre alte Krefelderin, die in ihrem Haus von zwei Tätern überwältigt und um 7000 Euro beraubt wurde. Auf Antrag der Staatsanwältin hat das Landgericht den Freispruch anerkannt, weil sich die Täterschaft nicht zweifelsfrei nachweisen ließ.

Vor allem war nicht mit Gewissheit festzustellen, ob die DNA-Spuren des Angeklagten auf den Klebebändern, mit denen die Frau gefesselt wurde, von der Tat herrühren. Auch der Reisepass des Angeklagten gab keinen Aufschluss über den Aufenthalt des Angeklagten zur Tatzeit. Der Sachverständigen des Landeskriminalamts Düsseldorf betonte, er könne Alter, Zeitpunkt und Reihenfolge nicht feststellen, in der die Spuren der Täter auf das Band gekommen sind.

Der Verteidiger hatte sich zunutze gemacht, dass schon der Stiefsohn des Angeklagten in derselben Sache vor Gericht stand, zuerst verurteilt und in zweiter Instanz freigesprochen wurde. Der Verteidiger forderte das gleiche Recht für den Stiefvater ein und der Bundesgerichtshof stimmte der Revision zu — auch wenn der Verdacht, dass Vater und Sohn gemeinsam die Tat begangen haben, nicht endgültig ausgeräumt werden konnte. wop

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