Kommentar Katz und Maus in Krefeld

Meinung | Krefeld · Erste Zahlen aus dem Krefelder Drogenhilfezentrum machen Hoffnung, dass die Einrichtung zum Erfolg wird. Alle Probleme sind damit aber nicht gelöst.

 Mitarbeiter des KOD, des Kommunalen Ordnungsdienstes Krefeld, sind unterwegs am „Hamburg-Mannheimer Haus" am Ostwall.

Mitarbeiter des KOD, des Kommunalen Ordnungsdienstes Krefeld, sind unterwegs am „Hamburg-Mannheimer Haus" am Ostwall.

Foto: Andreas Bischof

Ein Katz- und Maus-Spiel in der Innenstadt liefern sich derzeit der Kommunale Ordnungsdienst und die Angehörigen der ehemaligen „Szene“ auf dem Theaterplatz. Kaum werden die Suchtkranken irgendwo vertrieben, tauchen sie an anderer Stelle einzeln oder in kleinen Gruppen wieder auf. Steht der KOD mit einem Fahrzeug demonstrativ vor dem Hamburg-Mannheimer-Haus oder auf dem Luisenplatz, lässt sich dort keiner der betreffenden Personen blicken. Fährt der KOD weiter, kommen sie wieder um die Ecke.

Das alles ist sicher für beide Seiten unbefriedigend, aber auf jeden Fall unvermeidlich. Denn es war schon vorher völlig klar: Mit der seit Jahren geforderten, konsequenten Beseitigung des Theaterplatzes als Treffpunkt der Trinker- und Drogenszene wird sich das Problem nicht in Luft auflösen. Die Menschen vom Theaterplatz sind immer noch da, und nicht alle von ihnen wollen das Angebot des Drogenhilfezentrums annehmen – leider.

Die Zahlen von dort machen indes Hoffnung: Schon mehr als 100 Personen haben im April die Einrichtung genutzt. Gerüchte, die Caritas sei mit dem Erreichten unzufrieden, sind aus der Luft gegriffen. Für Unzufriedenheit besteht an der Schwertstraße auch kein Anlass. Unzufriedenheit und Ärger schüren eher die „Wanderungen“ durch die Innenstadt. Die Versuche der Szene werden auch nicht aufhören, neue Treffpunkte zu finden. Der KOD muss ihr daher den Aufenthalt weiter so ungemütlich wie möglich machen. Mit etwas Geduld führt dies zum Erfolg.

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