Ermittlungen gegen mutmaßliche Bande Drogen-Razzia in Krefeld: Darum wurden alle Festgenommenen wieder entlassen

Update | Krefeld · Nach der großen Drogen-Razzia in Krefeld sind 12 Verdächtige wieder auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft erklärt, warum das so ist. Die Ermittlungen gehen weiter.

 Mehrere Wohnungen sind in Krefeld durchsucht worden. Offenbar ist es auch zu Festnahmen gekommen.

Mehrere Wohnungen sind in Krefeld durchsucht worden. Offenbar ist es auch zu Festnahmen gekommen.

Foto: Alexander Forstreuter

Update (26.05., 10.09 Uhr): Ermittlungen gegen mutmaßliche Drogenbande gehen weiter

Trotzdem 12 Verdächtige nach vorläufigen Festnahmen bei der Drogen-Razzia am Mittwoch wieder auf freiem Fuß sind, gehen die Ermittlungen weiter: Es werde wegen des gewerbsmäßigen Handels mit Drogen ermittelt, erklärte der zuständige Staatsanwalt unserer Redaktion am Freitag. Es habe an Haftgründen gefehlt, eine Fluchtgefahr sei nicht gegeben gewesen. Die weiteren Ermittlungen richten sich nach den Angaben gegen alle 12 Verdächtigen in „unterschiedlichen Beteiligungsformen“.

Razzia gegen mutmaßliche Drogenbande in Krefeld
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Razzia gegen mutmaßliche Drogenbande in Krefeld

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Update (25.05.) Drogen-Razzia in Krefeld: Alle Verdächtigen entlassen

Mit mehr als hundert Einsatzkräften ist die Polizei in Krefeld gegen eine mutmaßliche Bande von Drogenhändlern vorgegangen. Alle 12 vorläufig festgenommenen Verdächtige mussten zwischenzeitlich aber wieder entlassen werden, erklärte ein Sprecher der Polizei in Krefeld unserer Redaktion. Trotzdem werde der Einsatz als Erfolg verbucht, auch unter dem Gesichtspunkt der Abschreckung. Um den Drogenhandel in Krefeld umfassender bekämpfen zu können, wurde zudem die neue Ermittlungsgruppe „Herkules“ gegründet. Kostenpflichtiger Inhalt >>> Was zu es zu dem aktuellen Fall und dem weiteren Vorgehen der Ermittler zu wissen gilt – hier gibt es den großen Überblick <<<

24.05.: Drogen-Razzia in Krefeld: Polizei geht mit SEK gegen mutmaßliche Bande vor

Die Ermittler in Krefeld haben in den frühen Morgenstunden zugeschlagen: Mit einer Razzia gegen eine mutmaßliche Drogen-Bande. Insgesamt wurden laut Polizei elf Objekte im Stadtgebiet durchsucht. Später wurde klar: 12 Personen (zunächst hieß es 14, die Angabe wurde korrigiert). wurden zumindest vorläufig festgenommen.

Die EK (Ermittlungskommission) „Petit“ ermittelt seit Anfang März 2023 gegen eine Tätergruppe aus Krefeld, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Die Gruppe stehe im Verdacht, im gewerbsmäßigen Drogenhandel tätig zu sein. Erste Hinweise zu den Tatverdächtigen entstanden demnach aus den Erkenntnissen der EG (Ermittlungsgruppe) „Herkules“, die sich zukünftig größtenteils mit Drogendelikten in Krefeld beschäftigen werde.

Schnell wurde am frühen Mittwochmorgen klar, dass es sich um eine größere Maßnahme handelte: Nach den Angaben begann der Einsatz um 6 Uhr morgens und zog sich bis in den Mittwochnachmittag. Unterstützt wurden die Ermittler in Krefeld von Kräften eines Spezialeinsatzkommandos (SEK), einer Hundertschaft und einer Beweissicherungseinheit. Zu Durchsuchungen kam es unter anderem im Bereich der Geldernsche Straße. Mehrere Mannschaftswagen der Polizei und zahlreiche Einsatzkräfte waren hier zu sehen.

SEK und Einsatzhundertschaft rückten an insgesamt elf Wohnungen zeitgleich vor. Die Beamten nahmen zwölf Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 17 und 32 Jahren vorläufig und ohne Widerstand fest. Sie beschlagnahmten nach eigener Angabe Marihuana und Kokain, mehrere Tausend Euro Bargeld sowie mehrere Mobiltelefone und Messer. Darüber hinaus hätten sie fünf Schusswaffen, von denen sich zwei als scharfe Waffen herausstellten, sichergestellt.

Größere Einsätze gegen Drogenhändler gab es in den letzten Jahren in Krefeld immer wieder. Im März 2022 beispielsweise war es zu einem ähnlichen Großeinsatz gekommen. Damals wurden unter anderem 12 Kilogramm Kokain, drei Kilo Marihuana und 250 000 Euro Bargeld sichergestellt. Die Ermittlungen gegen eine Gruppe von Verdächtigen dauerten damals acht Monate. Für Aufsehen sorgte auch ein Fall, bei dem eine Drogenbande über Monate über den Kurznachrichtendienst WhatsApp agierte. Einen Monat zuvor führte ein Hinweis aus Düsseldorf zu einem Kiosk an der Hubertusstraße, den eine Bande als Umschlagplatz genutzt haben soll.

(pasch)
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