Krefeld Dieselskandal beeinflusst neues Mobilitätskonzept

Um einen zukunftsfähigen Leitfaden für die Verkehrsentwicklung erarbeiten zu können, soll ein größerer Radius betrachtet werden.

Symbolbild

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Krefeld. Der Radius für das neue städtische Mobilitätskonzept wird weiter gesteckt. Statt sich nur auf die Innenstadt zu beschränken, hat die Verwaltung am Dienstag im Bauausschuss die Betrachtung der gesamten Stadt einschließlich der über die Stadtgrenzen hinausgehenden ÖPNV-Verbindungen vorgeschlagen. „Wichtige Nebenzentren wie Uerdingen, Hüls und Fischeln, aber ebenso St. Tönis und die Diesel-Kompensation sind einzubeziehen“, sagt Beigeordneter Martin Linne. Die detailreichere Betrachtung sei Grundlage für die Verkehrsentwicklung der nächsten Dekaden.

Im vergangenen November hatte der Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität zunächst ein abgespecktes Mobilitätskonzept beschlossen, um das zuvor in Auftrag gegebene Parkraumkonzept für die Innenstadt auf seine Tragfähigkeit überprüfen zu können. Damals galt das Augenmerk noch ausschließlich der Innenstadt, mit ihrer Erreichbarkeit und ihrem Parkraumangebot.

„Doch das widerspricht der grundsätzlichen Zielsetzung der Förderung einer stadtverträglichen Mobilität, die auch die Lebensqualität in der Stadt erhalten und verbessern soll“, ist Meinung der Verwaltung.

Eine solche Leistung sei von der Verwaltung allein nicht zu stemmen, sondern nur mit einem externen Beratungs- und Ingenieurbüro, erklärt Linne. Entsprechend reichten die bislang eingeplanten Haushaltsmittel nicht aus. Der Kämmerer habe in den Haushaltsentwurf entsprechende weitere Mittel eingestellt. Vorausgesetzt, er wird auch so im nächsten Frühjahr verabschiedet, würde das Mobilitätskonzept erst Ende 2018 vorliegen. Das war vor allem dem Bauausschuss-Vorsitzenden Jürgen Wettingfeld (CDU) zu lang.

Er schlug eine vorgezogene Ausschreibungsermächtigung für den Auftrag vor, dem die Fraktionen im Ausschuss ohne Widerspruch oder Enthaltung einstimmig folgten. Linne versprach in Folge, für die nächste Sitzung ein modifiziertes Parkraumkonzept vorzulegen.

Der deutsche Dieselskandal, drohende Fahrverbote und die Diskussion über alternative Antriebe sind in einem zukunftsfähigen Mobilitätskonzept zu berücksichtigen ebenso wie der Radverkehr. Im Vergleich zu den Vorjahren hat der in Krefeld zugenommen.

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