Schulbau Berufskolleg-Turnhalle bleibt zu

Krefeld · Arbeiten an der maroden Halle der Kaufmannsschule dauern bis 2019. Stadt stellt Stand der Sanierungen im Ausschuss vor.

Die Geschwister-Scholl-Schule wird für 6,5 Millionen Euro saniert

Die Geschwister-Scholl-Schule wird für 6,5 Millionen Euro saniert

Foto: NN

Schlechte Nachrichten für die Schüler des Berufskollegs Kaufmannsschule: Wann die Turnhalle wieder benutzt werden kann, ist bisher unklar. Im Zuge der Dach- und Fassadenarbeiten wurden bereits Ende August Mängel an der Haustechnik festgestellt, die auch den Innenbereich betreffen. „Dies führt zu einer Verzögerung im Bauablauf und steht einer kurzfristigen Wiedereröffnung der Halle entgegen“, heißt es jetzt von Seiten der Stadt. Zunächst war man davon ausgegangen, die Turnhalle nach den Herbstferien wieder öffnen zu können. Nun wird sie „voraussichtlich noch bis in die erste Hälfte 2019 geschlossen bleiben“, sagt Stadtsprecher Dirk Senger.

Auch die Turnhalle des Berufskollegs Glockenspitz ist derzeit eine Baustelle. Senger: „Zurzeit erfolgt die Ausstattung des Halleninnenraumes mit Prallschutzbeschichtungen, die für den Schulsport erforderlich sind.“ Im Rahmen der Schulbau-Offensive der Stadt seien bei der Glockenspitzhalle „grundsätzliche Sanierungsarbeiten des Bauwerks sowie die Erneuerung der technischen Gebäudeausrüstung vorgesehen. Die Planung der Maßnahmen soll in 2019 erfolgen“.

„Krefeld macht Schule“ – das hat sich die Stadt Anfang des Jahres auf die Fahne geschrieben. Mit Haushalts- und Fördermitteln des Landes (Gute Schule 2020, KInvFög I und II) will sie bis 2022 gut 143 Millionen Euro in Sanierung, Modernisierung und Neubau der maroden Schullandschaft investieren. Mehr als 1000 Einzelmaßnahmen stehen auf der Agenda. Am Mittwochabend wird die Verwaltung im Unterausschuss für Schulbau, -sanierung und -ausstattung den aktuellen Sachstand vorstellen.

Einzelne Baumaßnahmen
wegen Dringlichkeit vorgezogen

Neben vielen Baustellen, gibt es auch erste Erfolge: Die Gesamtschule Kaiserplatz konnte die Fünftklässler bereits nach den Sommerferien in der sanierten Aula mit neuem Parkettboden begrüßen (die WZ berichtete), auch die Fenstersanierung an der Schönwasserschule ist inzwischen abgeschlossen. Die Schüler der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule können sich nach den Herbstferien auf eine Sporthalle mit neuem Boden und sanierte Klassenräume freuen, ebenso die Schüler des Berufskollegs Vera-Beckers und am Maria-Sybilla-Merian Gymnasium. Am Moltke Gymnasium entsteht ein neuer, moderner Chemie-Übungsraum.

Wegen besonderer Dringlichkeit hat die Verwaltung einige Maßnahmen auf der langen Sanierungsliste vorgezogen: Noch in diesem Jahr soll etwa das Dach des Hauptgebäudes der Forstwaldschule saniert werden. Statt erst 2021 wird das Berufskolleg Kaufmannsschule schon jetzt die für die Digitalisierung notwendige Infrastruktur bekommen. In diesem Zuge sollen auch die Klassenräume saniert werden. Zudem wird der Kommunalbetrieb Krefeld noch bis Ende des Jahres mit den Umgestaltungsarbeiten von Schulhof und Eingangsbereich der Grundschule an der Burg beginnen – so die Pläne der Fachbereiche Schule und Zentrales Gebäudemanagement.

„Die Planungen der größeren Neubau-, Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen an den Schulstandorten Regenbogenschule, Geschwister-Scholl-Schule, Sollbrüggenschule, Robert-Jungk-Gesamtschule, vierte Gesamtschule Uerdingen, fünfte Gesamtschule Oppum sind abgeschlossen. Die Baugenehmigungsverfahren laufen, während gleichzeitig die Ausführungsplanungen und Ausschreibungsverfahren angestoßen wurden“, heißt es im Bericht der Verwaltung. Ein besonderes Augenmerk wird sie im Ausschuss auf die Planungen zur Erweiterung von Geschwister-Scholl Grundschule und Robert-Jungk-Gesamtschule legen.

Oberstufenschüler aus
Kerken ziehen nach Hüls um

Weil die Grundschule in Oppum aus allen Nähten platzt, bekommt sie im Rahmen des NRW-Förderprogramms Gute Schule 2020 einen Neubau für 6,5 Millionen Euro (die WZ berichtete). Er wird auf einem städtischen Grundstück an der Bökendonk neben der Turnhalle errichtet, direkt gegenüber dem bestehenden Gebäude. Das ist erforderlich, damit die Schule künftig dreizügig geführt werden kann. Auch die Hülser Robert-Jungk-Gesamtschule soll einen Erweiterungsbau erhalten, „der als Oberstufentrakt die gemeinsame vierzügige Sekundarstufe II aus den Standorten Hüls und Kerken aufnimmt“, so steht es in der Verwaltungsvorlage. Kostenpunkt: knapp 9,2 Millionen Euro, die zu 100 Prozent aus dem Landesförderprogramm Gute Schule 2020 finanziert werden sollen. Ab dem Schuljahr 2020/2021 werden sukzessive die Oberstufenschüler aus Kerken nach Hüls umziehen. Spätestens dann fehlten Räume für Differenzierung, Inklusion und Fachunterricht. Das neue zweigeschossige Gebäude soll als Solitär westlich des Hauptgebäudes stehen und der Oberstufe vorbehalten sein.

Laut Verwaltungsvorlage werden darin künftig sämtliche Lehr- und Aufenthaltsbereiche der Sekundarstufe II, Büroräume für Koordinatoren und Beratungslehrer sowie drei Kunsträume untergebracht sein. „Die Fassade des Neubaus greift das Raster des Bestandsgebäudes auf, um sich optisch im Gesamtgefüge einzugliedern, ohne die Architektur der 70-er Jahre zu übernehmen.“

Nach der Vorstellung im Unterausschuss soll der Bauantrag Anfang November eingereicht werden. Baubeginn ist für Mai oder Juni 2019 geplant, fertig soll der Neubau Ende 2020 sein. Nach den Sommerferien hatte Rachid Jaghou, Fachbereichsleiter Zentrales Gebäudemanagement, im Gespräch mit der WZ ein positives Fazit gezogen: „Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir geschafft haben.“ Die Verwaltung arbeite „weiter intensiv daran, die Baumaßnahmen, die wir Anfang des Jahres vorgestellt haben, umzusetzen. Das läuft aus meiner Sicht nach Plan.

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